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*Stoffe-Gemeinde:

      --OrteBis1666 


                Diese Informationen befassen sich mit all         

       den grundstücksbezogenen und baulichen Objekten,

          innerhalb der gesamten Gemeinde Georgenberg.


             A: Gemeinde Georgenberg

                        Grund und Boden  

 

 -Herrschaft Waldthurn, bis 1352


 -Herrschaft Waldthurn, (Wirsberger) 1352 bis 1666       

          



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         Gemeinde Georgenberg

                Herrschaft Waldthurn, bis 1352

                       Kennst du deine Heimat?!

                   Deiner jetzigen der Gemeinde Georgenberg

                  Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 12.08.2019



-Als Bürger der Gemeinde Georgenberg ist es gut zu wissen, wann, wo und

 wie lebten unserer Vorfahren in unserer damaligen Grenzlandheimat, direkt

 an der böhmischen Grenze, bei unserer damaligen Herrschaft Waldthurn.

 

                            Auszüge aus der Datendatei:

Um 600         Erste Besiedelungen / Deutsche und Slawen

-Die deutsche Besiedlung des Gebietes der heutigen Oberpfalz erfolgte von

 der Donau her in nördlicher Richtung.

                                       Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 5

-Die erste Besiedelung unserer Umgebung dürfte ungefähr um das Jahr 600

 nach Christus erfolgt sein, es breiteten sich die Slawen (Wenden) von Osten

 kommend über die nördliche Oberpfalz aus.

-Über alle früheren Ereignisse, auch ob Narisker oder Markomanen in unserer

 Gegend hausten, liegt tiefste Dunkelheit.

-Die Kolonisation der Slawen bezeugen viele Flur- und Ortsnamen.

                                                          125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 4


Um 700          Erste Besiedelung / auch von Slawen

-Der Raum des ehemaligen Landkreises Vohenstrauß und der Landkreise

 Nabburg und Neustadt an der Waldnaab bis zur Naab und zur Waldnaab

 war nachweislich vor dem 10. nachchristlichen Jahrhundert dünn von

 Slawen unterwandert und bewohnt.

                                       Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 4


Um 905         Schenkung einer Hufe (Hof) an der Luhe

-Die Bayern sind im Jahre um 905 bereits nach Luhe vorgerückt.

-Nach einer alten Urkunde schenkte König Ludwig dem Kind im Jahre 905

 einem gewissen Immo bei dem Wasser Lue (Luhe) eine Hufe (etwa 40 Tag-

 werk), die erst einem Slawen namens Gruonkin gehörte.

-Auch die damalige Altstraße (Schönwalder Steig) vorbei an den damaligen

 Siedlungen, heute genannt, von Sulzbach über Luhe, Meisthof, Seibertshof,

 Engelshof, Michldorf, Kaimling, Waldau, Waldthurn und Georgenberg nach

 Tachau, an der die Ortschaft mit dem slawischen Namen Kaimling lag, verlief

 zwischen Luhe und Waldthurn entlang dem Flüsschen Luhe.

-Daher kann auch in diesem Fall nicht eindeutig festgestellt werden, ob sich

 die deutsche Siedlungstätigkeit entlang der Luhe oder entlang der Altstraße

 bewegte.

                         Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 4, 5 bis 9

                                                                          Bay. Ostmark 1942, J. Huber, Hauptlehrer


1038         Chodendorf um Waldkirchen und Schellenberg

-Im Jahr 1038 richtete Herzog Bretislav von Böhmen durch die Ansiedlung der

 Choden die systematische Bewachung der Grenze zu Bayern ein.

-Dieser slawische Volksstamm soll aus Polen stammen und hatte in Taus die

 Hauptsiedlung.

-Die Choden liesen sich aber auch längs der Grenze an verschiedenen Orten

 nieder, um im Auftrag ihres Landesherrn den Böhmerwald zu bewachen und

 die Übergänge zu sichern.

                     Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 109

                                                              Oberpfälzer Heimat, Band 53, 2009, Seite 7 – 17

                                         OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 35


1043       Alte Heerstraße, von Sulzbach nach Tachau

-Eine weitere Böhmenstraße führte als „Alte Heerstraße vom 1043 ge-

 gründeten Sulzbach über das Schanzel nach (über Faislbach,

 Georgenberg) Tachau

                                                                 Oberpfälzer Heimat, Band 29, 1985, Seite 122


01.10.1133    Gründung, Zisterzienserkloster Waldsassen

-Zisterzienserklosters Waldsassen von Markgraf Diepold II. von Vohburg.

                                    Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 41.

 

Um 1150        Erster Vorfahre der Waldthurner  

-Nach dem neuesten Forschungsstand ist Dieter Bernd der Auffassung, ein

 Berthold von Rothenstadt sei ein gemeinsamer Stammvater der Losauer,

 Waldthurner und Waldauer anzusehen.

                                     Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 - 73

1150-1230    Waldkirch, Grabsteinfunde aus dieser Zeit


-Der alte Friedhof in Waldkirch mit den romanischen Grabsteinen, welche

 auf 1150 bis 1230 datiert wurden, sind die bedeutendsten Funde der späten

 Romantik in der nördlichen Oberpfalz.

                    Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110


Um 1150       Ahornburg, Bau des Burgstalles

-Der Burgstall Ahornburg dürfte im 12. Jahrhundert erbaut worden sein und

 dem Schutz des Lehngutes und des sogenannten Schönwalder Steigs ge-

 dient haben und war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch besetzt,

 wie Kachelfunde beweisen.


-Die Burg wurde wohl von den Herren von Waldthurn erbaut als Mittelpunkt

 des Lehengutes, das seit jeher zu Waldthurn gehörte.                                                                                             

                                                                Abschrift: Der Neue Tag, 29.11.1997; (RH 2012)


Um 1150       Kloster Waldsassen, Grunderwerb um Waldthurn

-Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts konnte das Kloster Waldsassen im Ge-

 biet um Waldthurn und Waldau sowie zwischen Luhe und Waldnaab, insbe-

 sondere von den Waldthurnern, Waldauern und Leuchtenbergern beträcht-

 liche Besitzungen erwerben.

                                    Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 62


Um 1185       Siedlungstätigkeit, Kloster Waldsassen

-Zu Ende des 12. Jahrhunderts waren die Waldsassener Rodungspioniere

 bereits im südlichenTeil des „Nordwald“ tätig und kamen auch in das

 Gebiet um Waldkirch. 

                     Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110


1213            Baubeginn der Waldthurner Burg

-Den Baubeginn der Waldthurner Burg setzt Alexander von Waldau mit dem

 Jahr 1213 an und die Fertigstellung nach angenommener zweijähriger Bau-

 zeit auf das Jahr 1215.  

                  Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 17-18

                                                                                     Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 - 73


1217-1230       Friedrich I. von Waldthurn, erstmals benannt

-Vater könnte Berthold von Rothenstadt gewesen sein.

-Brüder: Ulrich I. von Waldthurn, dann ab 1261 Trausnitz.

-und Heinrich I. von Waldthurn, dann ab 1260 Pleystein.

                                                                                   Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 – 73


1276             Kloster Waldsassen erwarb Waldbezirk  

-Erwarb das Kloster einen größeren Waldbezirk diesseits und jenseits der

 heutigen Staatsgrenze (bei Waldthurn und Lehensgut Ahornburg).                

                                                                                           (Kirchenführer 2009, Seite 41)

-Und errichtete in Waldkirch einen Klosterhof.

                                                              Oberpfälzer Heimat, Band 43, 199, Seite 47 - 76


1290         Waldkirch Klosterhof erstmals urkundlich erwähnt

-Dieser war im Forst entweder neu angelegt worden oder durch gerodetem

 Waldboden vergrößert worden; dieser Klosterhof bildete den Mittelpunkt

 der klösterlichen Liegenschaften in der Gegend.

-Die Bewirtschaftung erfolgte anfangs wahrscheinlich durch Laienbrüder, später

 durch Klosterverwandte (Hörige) und Zinsbauern unter einem Klosterverwalter.

-Frühzeitig wird das Kloster für seine Untertanen in der Umgebung ein Gottes-

 haus erbaut haben.

                                                   Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 24.10.1965


-1290 ist der Klosterkasten zu Waldkirch belegt.

                                     Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 65


1308           Witwe von Heinrich II. von Waldthurn,

                   Verkauf an das Kloster Waldsassen,

                      nicht aber Waldthurn selbst.

-1308 hatte die Witwe des letzten Waldthurner Herrschaftsinhabers (Friedrich II.),

 Kunigunde geb. Pabiennicz, (Pabienitz) eine Schwester des Abtes Ulrich von

 Waldsassen, die Herrschaft Waldthurn (außer Waldthurn selbst) an das Kloster

 verkauft.

-Die Witwe verkaufte also den Fahrenberg an das Kloster Waldsassen.

-Nun nannten sich die Waldauer mit dem Besitz von Waldthurn „Waldauer zu

 Waldthurn“.

-In diesen unsicheren Zeiten mit häufigen feindlichen Einfällen wurde die

 Gegend in schlimmer Weise verwüstet und die Pest hatte den Bevölkerungs-

 stand stark verringert.

-Dazu kam, dass das Kloster im 14. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Nieder-

 gang erlitt und in der Folge einen großen Güterverlust hinnehmen musste.

-So konnte Waldsassen die Herrschaft Waldthurn nicht lange halten und ver-

 kaufte diese 1352 wieder an die Gebrüder Ulrich, Konrad und Heinrich von

 Waldau.

                       Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 34

                                         OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 36


1344-1347     Der Böhmenkönig verwüstete unser Grenzland,

                              der schwarze Tod, die Pest.

-Der Böhmenkönig verwüstete im Jahre 1344 bis 1347 mit 2000 Helmen das

 gesamte Grenzland, zahlreiche untergegangene Orte künden davon.

Siehe nachfolgende Skizze!

-Es folgten eifrige Rüstungen, so auch der Bau der Burg Schellenberg.

                       Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 38


1347-1348     Bau der Burg Schellenberg, durch die Waldauer

                         Altstraße von Bärnau nach Pleystein

-Es folgten eifrige Rüstungen, so auch der Bau der Burg Schellenberg, welcher

 baierischerseits beschlossen wurde und 1347 bis 1348 von den Gebrüdern

 Ulrich, Konrad und Heinrich von Waldau erbaut und überwacht wurde.

-Die Veste Schellenberg war damals aus unklaren Grenzverhältnissen auf

 böhmischen Grund erbaut worden und zählte fortan zur Herrschaft Waldthurn.

                      Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 38


 Altstraße Bärnau nach Pleystein

-Altstraße: Von Bärnau, vorbei an der Burg Schellenberg, nach Gehenhammer,

 über die Eisenhämmer des Zottbachs nach Pleystein, Tresenfeld, zur Magde

 burger Straße im Naabtal (Weiden). Sie hieß „Weidauer Straße“.

                                                                 Oberpfälzer Heimat, Band 29, 1985, Seite 122


1352    Herren von Waldau (Waldthurn) kaufen Gutbezirk

                             um Waldkirch

-Außer den Gütern um Waldau und Waldthurn sowie zwischen Luhe und

 Waldnaab lässt sich ein Gutsbezirk um Waldkirch, ein ziemlich geschlos-

 sener Besitzkomplex des Klosters Waldsassen feststellen.

-Es gehörten dazu:

-Der Hof Waldkirch,

-die Dörfer Schönthann (abgegangen bei Waldkirch),

-und Wampenrieth (Wampenhof),

-zwei Höfe in Ottenrieth,

-das Dorf Hartmannsreut, Hartmannsreith, (Dimpfl),

-der Hammer zu der Oedenmühl (Ödenmühl) (Neuenhammer), (Papiermühle)

-die Wüstungen Faislbach (Faißlbach),  

-und Reichertslohn,

-Winklern (Krautwinkl),

-zu dem Keßel (abgeg.),

-Mühlbach (bei Waldkirch),   

-der Hof zu Schenkenhof und Schenkenlohe (abgeg.),

-die Wüstungen Meußenthal (abgeg.),

-Ochsenpach (am Fahrenberg),

-Osanth (zwischen dem Bärnauer Magistratswald und dem Ahornburger  

          Wald auf böhmischen Grund),

-der Burgstall Ahornsburg (Arnßburg an den Quellbächen der Zott),

-die Wüstung Reuth (Bernrieth),

-das Dorf Feußbach (abgeg.),

-Schellenbach (abgeg.),

-Hammer zu den Gehrn, Gehenhammer,

-Krin des Gram (abgeg.), (Grünsgram)

-das Dorf Germannsreuth (abgeg.), (Germannsreith)

-der Kaiserberg (abgeg.) (Kayserberg)

-und Rehberg (Reheberg)

-sowie ein Lehen in Altenstadt und ein Lehen in der Linden (Lindnermühle).

                   Weiler bei Remmelberg

Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 65


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           Herrschaft Waldthurn von 1352 bis 1666

                        Der jetzigen Gemeinde Georgenberg

 


1344-1347  Der Böhmenkönig verwüstete unser Grenzland, hiermit

                        kam der schwarze Tod, die sogenannte Pest.

-Durch diese gegensätzlichen Kriegsauseinandersetzungen sind von den An-

 siedlungen unsererseits zahlreiche, fast größtensteils, Ortsansiedlungen

 untergegangen.

 

-Eine Wiederbesiedelung erfolgte in den nachfolgenden Jahren mehr als

 sehr mühsam, bis halt dann die nächste Auseinandersetzung größtenteils

 unser Gebiet wieder fast komplett zerstörte.

 

              Weitere Auszüge aus der Datendatei:

 

1360       Waldkirch und Schellenberg Böhmens Grund

-Die Landesgrenze war im Gebiet um den Schellenberg lange Zeit in der

 Örtlichkeit unklar und umstritten, so hieß es 1360: „Der Schellenberg und

 auch das Dorf Waldkirch seien auf einem Teil des Königreichs zu Behem

 gebauet, das zue Tachau gehöret…“

 

-So gelangten die Choden auch auf bayerisches Gebiet und machten sich

 hier ansässig wie zahlreiche Orts- und Flurnamen ausweisen.

 

-Auf dem Schellenberg war vor Errichtung der Burg eine Chodenwache ein-

 gerichtet.

 

-Den Felsen, auf welchem 1347 die Burg erbaut wurde, nannte man den

 Hundsstein, diese Bezeichnung erinnert auch an die Choden.

          Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 109-110

                                           Oberpfälzer Heimat, Band 53, 2009, Seite 7 - 17

                             OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38

 

Um 1387      Eisenhämmer in unserer Gegend

-Forscher Reß hatte um die 151 Hämmer registriert, wie folgt, u. a:

-Nummer 107, Gehenhammer, (damals Hammer zu Gehey)

-Nummer 108, Faistlbach-1, (Jetzt Georgenberg, Ortsmitte), oberer Faistlbach

-Nummer 109, Faistlbach-2, (jetzt Danzerschleif), unterer Faistlbach

-Nummer 110, Neuenhammer, (damals Ödtmühle, (Oedmühle)

                                             Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 – 25

 

06.07.1415    Johann Hus Konzil in Konstanz Verbrennung

-Dessen Verbrennung auf dem Konzil von Konstanz am 06.07.1415 löste

 dann am 30.07.1419, den furchtbaren Hussitenkrieg aus.

                      Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 18; (RH 2012)

                                        Oberpfälzer Heimat, Band 56, 2012, Seite 82 - 113

 

-Jan Hus verurteilte Kreuzzugs- und Ablassbullen von Papst Johannes XXIII.

                                                                   Wikipedia – Jan Hus, 2016

 

1416-1436    Eisenhämmer Störung Einfälle der Hussiten

-Eine ernstliche Störung brachten 1416 bis 1436 die Einfälle der Hussiten,

 doch die Störung wurde überwunden und neue Hämmer wurden gebaut,

 siehe Hammereinigung Jahr 1464.

                                            Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 – 25

                                                      Die Oberpfalz, 1977, Seite 321 – 333

 

-Raubende und brennende Soldateska zerstörten die Eisenhämmer im

 Hussitenkrieg in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts und nie

 wurde sie als solche wiederaufgebaut.

150 Jahre Mühle Gh, Seite 2,  

      OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38 / DNT 14.07.2001)

 

12.07.1427   Vierter Kreuzzug gegen die Hussiten, Rückzug

-Im Jahre 1427 sollten vier deutsche Heere gegen die Hussiten vorgehen.

 

-Das rheinische Heer mit 40 000 Reitern und 90 000 Mann Fußvolk rückte

 am 12. Juli über Weiden, Floß, Waldau, Waldthurn und Pleystein gegen

 Tachau vor, um sich dort mit dem übrigen Heer zu vereinen.

 

-Verheerend für das Reichsheer wird er enden, wie die drei anderen Kreuz-

 züge zuvor (1419, 1421, 1422).

 

-Die bösen Hussiten und Ketzer erstürmten am Montag, dem 11. 08.1427,

 die Stadt Tachau und am Donnerstag darauf, dem 14. 08.1427, die herr-

 schaftliche Burg Tachau.

 

-Das Reichsheer hatte gänzlich versagt; Reiter und Fußvolk sind nur mit den

 Wägen in ihr Land über dem Böhmerwald zurückgekehrt, damit ist unsere

 Region gemeint.

                                      Oberpfälzer Heimat, Band 56, 2012, Seite 82 - 113

 

1428     Böcklerbund Gründung Ulrich Waldauer zu Waldau 

-Gründung: 1428: „Im Namen des allmächtigen Gottes, zu Ehren Mariens

 und aller Heiligen, um ihres und des ihrigen gemeinen Friedens, Schutzes

 und Schirmes willen und besonders um besser widerstehen zu können

 wider die Ketzer und Ungläubigen, die man nennt die Hussen“.

                                     Oberpfälzer Heimat, Band 41, 1997, Seite 81 – 90

 

1428       Hussiteneinfall, Verwüstung unseres Gebietes

-Am Montag vor Corperi Christi in dem Jahre 1428, waren die bösen Hussiten

 und Ketzer mit großer Macht aus Böhmen gekommen und eroberten die

 Stadt Bärnau, den Flecken Falckenberg, die Stadt Rötz, den Marktflecken

 Wedel (Wurz), das Dorf Waldthurn, den Marktflecken Floß, in dem sie 40

 Menschen erschlugen, den Marktflecken Blindstein (Pleystein), die Stadt

 Moosbach, einen Marktflecken, in dem sie 300 Menschen töteten; ferner

 verbrannten sie die Dörfer Altenstadt, Hohenthan, Schönkirchen, Plößberg,

 Wildenau, Wildhausen (Waidhaus) und viele andere.

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 41

 

-Dass die Hussiten, vor dem Wald die befestigten „Kirchhöf“ (Waldkirch) er-

 niedergraben und umwerfen, also einnehmen lassen.

 

-So weisen sie u.a. darauf hin, dass im Jahr 1428 „der oft genannte Winkel

 und die Untertanen der Krone Böhmens leider ganz und gar ist verderbt,

 zerschleift und verbrennt worden und darnach etlich Jahr in Verödung ge-

 legen, bis man folgend von Tag zu Tag daran zu bauen und etlich der ver-

 derbten und verödten Dorfstätten aufzurichten und zu besetzen wiederum

 angefangen hat“.

                                     Oberpfälzer Heimat, Band 41, 1997, Seite 77 - 80

                              OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38

 

1431            Kreuzzug gegen die Hussen in Böhmen

-Marschierte ein deutsches Kreuzheer unter dem Kurfürsten von Brandenburg

 nach Böhmen, machten aber wieder einen Rückzug, die nachstürmenden

 Hussen fielen in die Oberpfalz ein und machten wiederum beim Rückzug

 sehr große Beute.

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 39

 

Nach 1431   Hammer zu Gehenhammer vernichtet

-Das Hammerwerk zu Gehenhammer selbst war aber für alle Zeiten vernichtet.

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 40

 

05.07.1436   Hussitenkrieg beendet, Friedenschluss von Iglau

-Bei Lipan wurden die radikalen Taboriten von den vereinigten Katholiken und

 gemäßigten Utraquisten vernichtend geschlagen, zu Iglau wurden die

 "böhmischen Ketzer" unter Belassung einer Reihe von Sonderrechten

 wieder endgültig als Angehörige der gemeinsamen Kirche anerkannt.

                      Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 18 ; (RH 2012)

 

     Beschlagnahme Bodeneigentum der Geistlichkeit

-Die Kompakttaten bedeuten, im Grunde genommen, einen Sieg des

 hussitischen Programms, wenn auch nur in einem begrenzten Maße.

 

-Danach konnten sich die erwachsenen Bewohner des Königreichs Böhmen

 und der Markgrafenschaft Mähren entweder für die hussitische, oder für die

 katholische Konfession entscheiden.

 

-Sigismund bestieg endlich den böhmischen Thron, aber er musste sich mit

 der Beschlagnahme des Bodeneigentums der Geistlichkeit, mit der Vertre-

 tung der Städte und des niedrigen Adels auf dem Landestag und mit der

 Ausschließung der Prälate aus diesem Organ abfinden.

 

-So fand die hussitische Revolution im Jahre 1436 ihr Ende.

         Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 26; (RH 2012)

 

1464             Eisenhämmer Große Hammereinigung

-Der Wiederaufbau der Eisenhämmer hatte wieder erfolgt, überall in der süd-

 lichen Oberpfalz wurde nach Erzfeldern gesucht.

                                           Oberpfälzer Heimat, Band 5, 1960, Seite 6 - 25

 

1475             Eisenhämmer Höhepunkt erreicht

-Im Jahre 1475 war der Höhepunkt erreicht.

                                              Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 - 25

 

1482             Waldkirchen war eine Pfarrei (Waldkirch)

-Im Jahre 1482 war Waldkirchen (Waldkirch) eine Pfarrei, auf welche die

 Edlen von Waldau präsentierten.

                                    BZA Regensburg, Pfarrei Nk St. Christoph, Pfk Nr. 11

     Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110 und 256

 

-Waldkirch wird noch 1482 als eigene Pfarrei aufgezählt, ging aber in der

 sogenannten Reformation (1517 bis 1648) als katholische Pfarrei verloren.

                                       125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 5

 

1490           Böhmenkönig nimmt Schellenberg in Schutz

-Im Löwlerkriege (1490) nahm der Böhmenkönig Ladislaus Schellenberg

 gegen Herzog Albrecht von Bayern in seinen Schutz.

                              Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 93.

 

11.07.1498    Erstürmung der Burg Schellenberg durch den

               Marktgrafen zu Brandenburg-Kulmbach

-Die Oberpfalz machte erstmals 1498 Bekanntschaft mit den Herren von

 Wirsberg.

 

-Der damalige Herr von Waldthurn war Gilg von Waldau, als er wieder ein-

 mal in Geldnöte kam, verpfändete er seine Burg Schellenberg an den

 fränkischen Ritter Philipp zu Guttenberg.

 

-Philipp zu Guttenberg und dessen Bruder Moritz lagen mit dem Marktgrafen

 zu Brandenburg-Kulmbach in heftiger Fehde.

 

-Heimlich rückten 80 Soldaten sowie 2500 Bauern und Bürger mit vier Ge-

 schützen zum Schellenberg vor.

 

-Nachdem die Umgebung gesichert war, begann am 11. Juli 1498 der Sturm

 auf die Burg.

 

-Da jedoch dabei keine größeren Schäden angerichtet wurden, war die Moral

 der Verteidiger zerstört.

 

-Philipp von Guttenberg wurde nach der Aufgabe ritterliche Haft und seiner

 Mannschaft milde Behandlung zugesichert".

                                           Abschrift: Der Neue Tag, 28.01.2010; (RH 2012)

 

12.07.1498   Erstürmung der Burg Schellenberg,

                           Conrad von Wirsberg

-Conrad (Konrad) von Wirsberg, ein Vaterbruder des Willibald von Wirsberg,

 zerstörte am 12. Juli 1498 mit 80 Reitern, 2500 Fußknechten und 6 Büchsen

 die Burg Schellenberg (später Besitz seines Neffen Willibald von Wirsberg),

 wohin sich der vom Markgrafen von Bayreuth verfolgte Moritz von Guttenberg

 geflüchtet hatte.

 

-Die Burg wurde nicht wiederaufgebaut.

                Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 63

 

30.07.1505   Landshuter Erbfolgekrieg, Waldthurn war auch

                                  betroffen, Kölner Frieden

-Hans May spricht von einer grauenvollen Land- und Leutehunzerei.

 

-Im Landshuter Erbfolgekrieg, ein Streit um das Erbe Herzog Georg des

 Reichen von Bayern-Landshut zwischen Herzog Albrecht IV. von Bayern-

 München und Herzog Rupprecht von der Pfalz, ging es auch um die Ge-

 biete der Oberpfalz und um die böhmischen Lehen, auf welche Herzog

 Albrecht IV. Anspruch erhob.

 

-Dieselben waren auch Herzog Rupprecht zugesagt.

 

-Dabei hatte auch der Böhmenkönig Wladislav II. (Schwager von Herzog

 Georg) mit dem „Löwlerbund“, zu welchem Ulrich von Waldau und seine

 Söhne gehörten, die Hand im Spiel.

 

-Beim „Kölner Frieden“ entstand ein neues Herzogtum „Pfalz-Neuburg“,

 auch genannt die „Junge Pfalz“, ein zersplittertes Gebiet von der oberen

 Donau über Franken bis in die nördliche Oberpfalz.

               Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 43

 

Vor 1508      Pfarrei Waldkirchen Eingliederung Lennesrieth

-Daraus ist zu ersehen, dass die Eingliederung des Waldkirchener Pfarrge-

 biets nach Lennesrieth schon vor 1508 unter der Waldauer Herrschaft er-

 folgte, auch wird durch die Aussage der Wirsberger, dass die Kirche 1543

 noch stand, der bisherigen Annahme diese sei 1524 in den Bauernunruhen

 zerstört worden, widersprochen

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256

                                     Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 - 36

 

1508         Visitationsprotokoll Waldkirch eine Pfarrei

-Schließlich erbrachte das Visitationsprotokoll des Bistums Regensburg von

 1508 den erklärenden Hinweis, dass die Pfarrei Waldkirch zum Bistum Prag

 gehörte.

 

-Im Visitationsprotokoll des Bistums von 1508 heißt es: „Lienersried (Lennes-

 rieth), Herr Martin ist Kaplan in Waldthurn (Schloßkapelle).

 

-Es gibt (in Lennesrieth) keine gestiftete Messe, sondern es gehört zur pfarr-

 lichen Gemeinschaft, ebenso Waldkirch, dass ehemals eine wirkliche Pfarrei

 war, der Diözese Prag zugehörend.

 

-Jetzt ist dort niemand.

 

-Daraus ist zu ersehen, dass die Pfarrei Waldkirch nicht mehr gab, das Gebiet

 war schon der Pfarrei Lennesrieth eingegliedert.

         Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 252-253

                                    Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36

 

1517       Reformationsbeginn, katholisch zu evangelisch

-Waldkirch wird noch 1482 als eigene Pfarrei aufgezählt, ging aber in der so-

 genannten Reformation (1517 bis 1648) als katholische Pfarrei verloren.

                                       125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 5

 

1523         Landgericht Tachau legt "Schönwalder Steig" an

-Gilg Gries, Sohn des Nikolaus Gries "der alte Gries" genannt, dieser war der

 Vorsitzende des kgl. Landgerichtes in Tachau, erlangte 1523 vom Kaiser für

 Schönwald die hohe Gerichtsbarkeit und hat den "Schönwalder Steig" am

 Mautberg vorbei durch Waldheim angelegt.

                    Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 177 ; (RH 2012)

 

1524      Pfarrei Waldkirchen Eingliederung nach Lennesrieth

-Daraus ist zu ersehen, dass die Eingliederung des Waldkirchener Pfarrgebiets

 nach Lennesrieth schon vor 1508 unter der Waldauer Herrschaft erfolgte, auch

 wird durch die Aussage der Wirsberger, dass die Kirche 1543 noch stand, der

 bisherigen Annahme diese sei 1524 in den Bauernunruhen zerstört worden,

 widersprochen

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256

                                     Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36

 

-In Bernrieth und Waldkirch waren 1524 im Gefolge eines Bauernaufstandes

 die Kirchen zerstört worden.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 44, 2000, Seite 43 - 50

 

1524             Untergang der Pfarrei Waldkirch

-Wir können heute allerdings den Untergang des Waldkirchener Gotteshauses

 und damit auch das Ende der Pfarrei exakt bestimmen: Im Rahmen eines

 Bauernaufstandes, ausgelöst durch Predigten des Oberlinder Pfarrers Ulrich

 von Waldthurn zu Kaimling, „Antichrist“, erstürmten 1524 etwa 1000 Bauern

 nicht nur die Burg Waldau, sondern zerstörten auch das Kloster auf dem

 Fahrenberg und die Kirchen zu Bernrieth und Waldkirch.

                       Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42

 

Nach 1524      Im Waldbereich kein Gotteshaus mehr!

-Damit bestand auf dem Gebiet der heutigen Pfarrei Neukirchen kein Gottes-

 haus mehr.

 

-Die Seelsorge dürfte damals schon, von Lennesrieth her ausgeübt worden

 sein.

                       Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42.

 

1525              Bauernaufruhr 

-Hans May berichtet: Völlig unterdrückt, verachtet und verwildert erhoben sich

 nun die Bauern gegen Adel und Geistlichkeit und nicht wenig trug dazu die

 neue Lehre Luthers von der evangelischen Freiheit bei, die sich hierorts

 rasch verbreitete.

 

-Die Geistlichkeit aber musste mancherlei Schikanen und Bedrohungen

 hinnehmen.

                Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 44

 

1525      Bauernaufstand, Fahrenberger Kloster

-Zisterziensermönche aus Waldsassen bauten das Kloster und die Kirche

 wieder auf, aber bald brach neues Unheil durch den Bauernaufstand

 1525 über den Fahrenberg herein, die Mönche wurden vertrieben.

 

-Bald sah es so aus, als sollte das Ende der Wallfahrten herkommen; denn

 ungefähr 1560 kam die Herrschaft Waldthurn und der Fahrenberg an die

 Herren von Wirsberg, die aus der Gegend von Kulmbach stammten.

 

-Willibald von Wirsberg führte den Religionswechsel herbei, nach dem da-

 maligen Grundsatz, „Wes das Land, des die Religion“ musste die Bevölke-

 rung kalvinistisch werden.

 

-Pfalzgraf Richard wollte 1562 die Mönche, die noch auf dem Fahrenberg

 verblieben waren, zum Protestantismus zwingen, drei Mönche hielten sich

 versteckt, als sie entdeckt wurden, erschlug man sie und warf sie in eine

 Sumpfgrube.

                                      Oberpfälzer Heimat, Band 7, 1962, Seite 43 – 45

 

-Die Mönche aus Waldsassen wurden anläßlich des Bauernaufstandes im

 Jahre 1524 vertrieben.    

                           (Homepage, Katholische Pfarrei St. Sebastian Waldthurn, 2016)

 

1527              Belehnung Investurbrief Lehensbrief

-Jeder Herrschaftsinhaber musste sich bei der Übernahme in das königliche

 Schloss nach Prag begeben, dabei erhielt er auch den Lehensbrief.

 

-Hier einige Auszüge:

- Das Schloss Waldthurn samt seiner Zugehörungen,

-das Schloss Schellenberg samt seiner Zugehörungen, auch über die Gründ

 Schellenberg Geleit geben,

-den Hammer zu den alten Mühl (Oedmühle),

-den Hammer zu Schellhopfen mit allen Freiheiten, soll wüst und eine Ödung

 sein,

-das Schloss Schellenberg mit Mauern und Gräben, auch die Marktstatt

 daselbst,

-Waldkirchen (Waldkirch), auch die Marktstatt daselbst samt den Weiher

 und alles was dazu gehört,

-den Hammer zum Geyern (Gehenhammer),

-die Dorfschaft Schönthann (abgeg. am Schönthannenberg),

-die Dorfschaft Feysterbach (abgeg.),

-die Dorfschaft Herpersrieth (Dimpfl),

-die Öde und Wüstung zu Geißel (Geißenrieth bei Oberbernrieth),

-dem Rechberg (Rehberg),

-Burgstall zur Arnsburg (bei Inseltal).

-Alle anderen öden Dorfstatt, Wüstungen, Wälder und Wasser mit allen hoch

 und niedern Wildbann nichts davon ausgenommen, so vor alters Ulrich,

 Konrad und Heinrich von Waldau Gebrüder, von dem Stift und Kloster

 Waldsassen erkauft haben.

            Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 52-53

 

1528         Grenzermittlung zwischen Böhmen und Bayern

-Nach Erkundung (1359) bei den „ehrbaren Leuten im Lande, den Bürgern

 von Tachau und den Choden vor dem Wald“, kam man zur Feststellung,

 „dass die Burg Schellenberg auf einen Teil des Königreichs zue Behaim

 gebauet ist, das zu Tachau gehöret und das auch das Dorf Waldkirchen

 (Waldkirch), das die Munche (Mönche) von Waldsassen verkauft haben …

 und was der Waldauer anders guts gekauft hat, zum Gemärk von Tachau

 gehöre.

 

-1528 wurde erneut die Grenzfrage im ganzen Bereich zwischen Bärnau und

 Eslarn erkundet.

 

-Davon sind Niederschriften einer Vielzahl von Zeugen, diesseits und jenseits

 der Grenze erhalten.

 

-Allerdings ist es bei der damaligen Grenzreglung nicht geblieben.          

             Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 255

 

-Damals wurde im Herbst die Landesgrenze von Bärnau bis gegen Eslarn be-

 ritten und besichtigt, dabei von beiden Seiten ortskundige Männer vorgestellt

 und einvernommen.

                       Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 150 ; (RH 2012)

 

1538/1540    Herschaft Waldthurn Verkauf an die Wirsberger 

-Georg von Waldau verkaufte die Herrschaft 1538/1540 Waldthurn und

 Schellenberg an Willibald von Wirsberg um 12 000 Gulden.

                                               Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 24.10.1965

 

Vor 1540    Burgstall Georgenberg Errichtung der Wirsberger

-Nördlich an Georgenberg im westlichen Winkel zwischen Zottbach und

 Feiselbach, Errichtung des Neubaus, Besitzer: Georg Christoph von

 Wirsberg, Zerstörung: vor 1656.

                                                                              Alle Burgen.de

 

Vor 1540      Burgstall Meyerhof Georgenberg neu erbaut

-Burgstall von Georg Christoph von Wirsberg vor 1540 neu erbaut, dieser

 gehörte zur Herrschaft Waldthurn.

                              Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 26.

 

-Siehe auch 1618: Auszuschließen ist eine frühere Siedlungsanlage im

 Gebiet des Schweizerhofes oder an den Abhängen der Zott auch nicht.

 

-Lassen doch die Eindrücke „der Georgenberg, so ich von neuem erbaut

 begriffen“ und „um ganz Georgenberg ist ein Hochwald gewest“ diese

 Interpretation zu: Eine vorhandene Rodungsfläche, vielleicht mit nieder-

 gegangenen Bauresten, wurde systematisch zum Guts- und Herrenhof

 erweitert.

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 53

 

-Burgstall. Von Georg Christoph von Wirsberg vor 1540 neu erbaut; gehörte

 zur Herrschaft Waldthurn. Bereits in einem Berichte von 1656 heißt es:

 „Meierhof (Meyerhof) Georgenberg ist an geben noch ziemlich gut; das alte

 Schloß darbei ist ganz zu grund“.

 

 Nördlich des Dorfes auf einem Hügel, doch sind keinerlei Spuren mehr

 vorhanden.

                            Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, Mai 1929

 

Um 1540      Bau einer Kirche (Kapelle) auf dem Georgenberg

-Nun hatten die Wäldner einen weiten Weg zur Pfarrkirche in Lennesrieth,

 aber schon für die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts wird der Bau einer

 Kirche auf dem Georgenberg genannt, „so aber irzt (1558) ebenfalls

 zugrund liegt“, berichtet Pfarrer Brunner.

 

-Im gleichen Schreiben an den Bischof bemerkt der Pfarrherr, „dass die

 Pfarr Lennsrieth (Lennesrieth) vor alter in zwei unterschiedliche Pfarreien

 zerteilt gewesen seye“ und erwähnt weiter: „es können die Wäldner, wie

 anfangs vermelt vor alters der Pfarr Lennesrieth nit incorporiert gewest sein,

 denn anders zugehörig, dass ermelten Wäldner selbsten an unterschied-

 lichen Orten im Wald nehmlich zu Waldkirch und Bernrieth Kirchen und

 Freudhöf (Friedhof), dazu noch das Closter (Kloster) uff dem Fahrenberg

 in der Nähe gehabt haben“.

 

-Interessant ist auch im mehrmals genannten Schreiben des Wirsbergers

 von 1543, dass dieser die Grabsteine in der Waldkirchner Kirche erwähnt,

 welche in neuerer Zeit, (1966/1968) aufgefunden wurden.

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256

                                    Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36

 

1540-1628    Herrschaft Waldthurn Luthertum

                                     Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36

 

1540-1647  Herrschaft Waldthurn im Besitz der Herren von Wirsberg

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 50, 2006, Seite 52 – 60

 

1540-1647   Herrschaft Waldthurn hatten oberfränkischen  

                                   Wirsberger inne

-In der Zeit von 1540 bis 1647 hatten diese aus dem oberfränkischen Wirs-

 berg stammenden Herren gleichen Namens die Herrschaft Waldthurn inne.

 

-Ihre Herrschaftszeit ist gekennzeichnet durch mehrmalige Religionswechsel

 und Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung, aber auch durch

 segensreiche Kolonisationstätigkeit im Grenzwald (so die Gründung von

 Georgenberg).

                                           Abschrift: Der Neue Tag, 19.03.2000; (RH 2012)

 

1540             Verkauf Herrschaft und Fahrenberg an

                            die Herren von Wirsberg

-Verkauf der Herrschaft und des Fahrenberges an die Herren von Wirsberg,

 die Herrschaft wurde lutherisch und zeitweise kalvinistisch, schwere Zeiten

 für die Wallfahrt.

            Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 303

 

19.04.1540   Verkauf der Herrschaft Waldthurn an Wirsberg 

-Der Verkauf an Willibald von Wirsberg erfolgte am 19. April 1540, der Kauf-

 preis für die Herrschaft Walthurn (Waldthurn) mit Schellenberg, Varnberg

 (Fahrenberg), mit allen Mannschaften Zinsen, Gülten, Zehenten, Steuer,

 Scharwerken, Vogteien, Gelait, Mauth, Zoll, mit hoher und niederer Gerichts-

 barkeit und allen anderen Zugehörigkeiten – nichts ausgenommem – betrug

 12000 Gulden rheinisch.

 

-Die Kaufabwicklung und endgültige Bezahlung verzögerte sich auf mehrere

 Jahre und brachte mancherlei Streit mit sich.              

               Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 50

 

1540     Unser Gebiet wurde evangelisch, nun Pfarrei Lennesrieth

-Endgültig und definitiv wurde das Grenzgebiet unter Willibald von Wirsberg,

 der 1540 die Herrschaft Waldthurn kaufte und evangelisch war, der Pfarrei

 Lennesrieth einverleibt, wie Pfarrer Brunner bestätigt: „Es ist bekannt, dass

 unter dem Luthertum die vorigen katholischen Gotteshäuser und das

 Kloster an vermeldten Orten im Walde zugrunde gegangen sind und des-

 wegen zur Pfarr Lennesrieth geschlagen wurden.“

                      Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42.

 

-Das Gebiet der Pfarrei Lennesrieth vergrößerte sich entscheidend, als die

 evangelischen Wirsberger 1540 die Herrschaft Waldthurn durch Kauf über-

 nahmen, sie legten Bernrieth und Waldkirch der Pfarrei Lennesrieth bei, so

 dass diese jetzt von Letzau im Westen bis zur böhmischen Grenze reichte,

 ja noch darüber hinaus, denn auch das Gut Waldheim mit seinen acht Ort-

 schaften gehörte zu Lennesrieth.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 44, 2000, Seite 43 - 50

 

1543             Faislbach Eisenhammer Neubau

-Faislbach (Fäustlbach), 1543 wurde der Eisenhammer zu Pfreimd erbaut.

 

-Der Bergbau zu Lohma, der seine Berghauptmannschaft zu Pleystein hatte,

 war ehemals großartig, von ihm aus erhielten unter anderen auch Faislbach

 ihr Eisen angewiesen.

                                               Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 21.11.1965

 

 Seit 1543     Bemühung Verlegung der Pfarrei nach Waldthurn  

-Seit 1543 war Willibald von Wirsberg unentwegt bemüht, die Pfarrei von

 Lennesrieth nach Waldthurn zu verlegen.

 

-Durchleuchtigster Hochgeborener Fürst, gnedigster Herr, Eure Fürstliche

 Gnaden haben mir einen schriftlichen Befehl Samstag nach Oculi (3. März

 1543) zustellen lassen, dass ich meine Pfarr Lennersrett (Lennesrieth), die

 vor alter und almal gewest mit seiner Zugehörung bleiben lassen soll.

 

-Darauf die Antwort in Auszügen (nur waldlerortsbezogen):


-Das die von Waldau dieser Pfarr Stifter sind, welche Gerechtigkeit izt

 keuflich an mich kommen.

 

-Das die von Waldau hohe und niedere Gerichtsbarkeit vor 115 Jahren wie

 ich genügsam Brief und Siegel hab, uff diese Pfarr die vor alter zu Wald-

 kirchen (Waldkirch) gestanden, bekamen.

 

-Das die von Waldau ye und alweg einen Pfarrer, so die Pfarr zu Waldkirchen

 (Waldkirch) gestanden, izt zu Lennersrett (Lennesrieth), gesetzt und ent-

 setzt haben.

 

-Das einem yeden Pfarrer vor alter noch zu Waldkirchen (Waldkirch) und

 izt zu Lennersrett (Lennesrieth) äußerlich seine Schutz Vogtei gegeben.

 

-Das alle Pfarrer da sie zu Waldkirchen (Waldkirch) gewest, izt zu Lennersrett

 (Lennesrieth) der Herrschaft Waldthurn mit den Rossen aus Gerechtigkeit

 gescharwerkt.

 

-Das vor alter die Kirchen Lennersrett (Lennesrieth) ain Vilial in meiner Pfarr

 gein Waldkirchen (Waldkirch) gehörig gewest.

 

-Das meine Pfarr vor alter im Markt zu Waldkirchen (Waldkirch) bei meinen

 Schloss Schellenberg gestanden, da auch dieselbe Pfarrkirchen noch heu-

 tigen Tags steht und deren von Waldau Leichstein darin liegen.

 

-Da nun solches Schloss und der Markt Waldkirchen (Waldkirch) samt den

 anderen Dörfern und Hämmern verbrannt und verwüst worden, so haben

 die von Waldau solche Pfarrgerechtigkeit gein Lennersrett (Lennesrieth)

 uff ihren Grund und Boden von Waldkirchen (Waldkirch) herfürgezogen.

 

-So nun die von Waldau macht gehabt die Pfarr aine ganze Meil Wegs zu

 versetzen, wieviel mer hab ich der jetzt aller der von Waldau keuflichen

 Besitz ynne hab, recht meine Pfarr einen Armbrustschuss zu versetzen.

 

-Es hat auch der Pfleger vom Pleystein den Pfarrer aus dem Dorf Miesbrunn

 genommen und in die Stadt Pleystein gesetzt.

 

-Und werden Zeitleuffe kommen, da wird man wohl drei Pfarr zusammen-

 schließen müssen auf das man einen Pfarrer erhalten mög.

            Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 64-65

                                      Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 - 36

 

1543            Waldkirchen Pfarrei

-Im schon genannten Schreiben des Willibald von Wirsberg von 1543 heißt es

 weiter:“…dass die Pfarrei vor alters im Markt zu Waldkirchen (Waldkirch) bei

 meinem Schloss Schellenberg gestanden und dieselbe Pfarrkirchen heutigen

 Tags (1543) noch steht und dero von Waldau Leichstein darin liegen.

 

-Da nun solches Schloss und der Markt Waldkirchen samt den anderen Dörfern

 und Hämmern verbrennt und vewüst worden, so haben die von Waldau

 solche Pfarrgerechtigkeit zu Lennersrett (Lennesrieth) auf ihren Grund und

 Boden von Waldkirchen herfürgezogen“.

               Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256

 

Um 1550         Bau eines Hammerwerkes in Neuenhammer 

-Diese bauten 1550 neue Hammerwerke und werden in der Folgezeit als

 Besitzer des Hammerwerkes Oedmühl (Neuenhammer) genannt, so

 Georg Christoph von Wirsberg in einem Hammerverzeichnis um 1580.

 

-Das Hammerwerkszeichen war „Sturmhut in der Pann (Bann).

                                         125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6

                                                        Die Oberpfalz, 1977, Seite 321 - 333

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44

 

1560             Prollermühle Ansiedlung

-Erste Erwähnung, Prollermühle, nach dem ersten Müller Ulrich Proller.

                                       125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44

 

1570        Gehenhammer Gernhammer Neubesiedlung

-Lange Zeit lag die Markung brach und öde, bis um 1570 die siedlungs-

 freundliche Waldthurner Herrschaft, deren von Wirsberg ein „Unterthans

 Häußl“, in Gernhammer bauen ließ.

 

-Ein kleines Häuschen aus Bruchsteinen, ein windschiefer Stall für die eine

 Kuh und die paar Hennen, harte Rodungs- und Feldarbeit auf dem dürftigen

 Ackerboden, bestimmten das Leben der Neusiedler.

                                                                150 Jahre Mühle Gh, Seite 2,

 

Um 1578      Wiederaufbau einiger zerstörten Siedlungen

-Die vormals zerstörten Siedlungen füllen sich, aber nicht alle, mit Leben.


-Oedmühle (Neuenhammer) ist schon wieder teilweise aufgebaut, um das

 Schloss Schellenberg befinden sich Anwesen und Häuser, in Waldkirch

 sind wieder Gehöfte errichtet, Germersreuth, Gehenhammer, Rehberg

 sind wieder neu besiedelt.

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44

 

1587           Faislbach Blechhammer Schinnhammer

-Ist ein Verwandter der Wirsberger, der Junker Willibald von Plankenberg auf

 dem Blech- und Schinnhammer in Feustelbach (Faislbach) nachgewiesen.

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44

 

1590          Faislbach Blechhammer Undern Feustelbach

-Hier wird der Blechhammer auf dem Undern Feustelbach uff dem Hammer

 besteuert.         

                OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44

 

1593        Georgenberg Bau eines Schlosses in Georgenberg

-Der Enkel Willibalds, Georg Christoph, übernahm 1593 die Herrschaft.

 

-Er errichtete bei seinem von ihm gegründeten Lieblingsort Georgenberg

 auf den Trümmern eines alten Burgstalls ein Schloss, und…

                        Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 43.

 

Um 1593   Hammer oberer Feistelbach Georgenberg nun Mühle

-Fest steht, dass ein Hammer gleich unterm Schloss schon von Georg

 Christoph von Wirsberg zu einer Mühle verändert wurde, dass vor 1640

 zu einem, zum Eisenhammer gehörende Gebäude das Wirtshaus errichtet

 wurde. (Siehe um 1640) 

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 48

 

1594     Neubau Schloss (Burgstall), Georg Christoph von Wirsberg

-Der Burgstall von Girgenberg (Georgenberg) wurde von Georg Christoph

 von Wirsberg 1594 neu erbaut, sie gehörte zur Herrschaft Waldthurn.

                                                 Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 17.10.1965

 

1594        Hammer Ödmühle (Neuenhammer), Besitzer Wild.

                        Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, August 1929

 

1597        Hammer Ödmühle (Neuenhammer), Besitzer Wirsberg.

                          Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, August 1929

 

1597       Faislbach Hammer Willibald von Plankenberg Besitzer

-1597 besaß den Hammer (Faislbach) Willibald von Plankenberg.

                                               Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 21.11. 1965

                              Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 25.

 

-Fäustlbach: Ehemaliger Hammer, auf dem 1597 Willibald von Plankenberg

 saß.     

                      Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, Mai 1929

 

1602         Kirche Kapelle Neukirchen Neubau Wirsberger

-Siehe auch im Jahre 1540

                                              Heimatkalender der Oberpfalz 1977, Seite 95

 

1602  Georg Christoph von Wirsberg Siedlungen Aufzählung

-Kriegssteuerliste:

-Orte Waldkirch: Hans Draikl, Gilt Horn, Wolf Weiter, Hans Völkl, Martin

                         Lindner und Konrad Hartung,

-Oedenmühl (Neuenhammer)

-Rehberg

-und Faislbach.

-Erstmals ist dabei Brünst als Ortsname mit 11 Hausbesitzern ernannt.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89

 

-Waldkirch: Hans Draikh, Gilg Horn (Müller), Wolff Weidler, Hans Völkl,

                  Martin Lindtner, Cunrad Hartung (Müller)

-Oedenmühl (Neuenhammer): Der Schmiedemeister daselbst, Schmidtknecht,

                                           Serenner Meister (Schmelzmeister), Serenner

                                           (Knecht), Hauser, Kohl Meister,

-Hammermühle, Bestand Müller (Pächter der Mühle) (Heute Hammermühle)

-Rehberg: Hannß Hartwig, Haintz Kolb, Hans Preußer, Hans Merl jung, Hans

               Merl alt Petter Schrey, Christoph Kößel.

-Feustelbach (Faislbach): Der Blechmeister und seine Gesellen, Adam Langes,

                                      Michela Traikh, Hans Sölb.

-Brünst: Anton Merl, Hans Helgat, Mathes Sölb, Haintz Hermann, Hans Knopf,

            Hermann Traikh (ist abbrunnen), Peter Paneter, Erhard Hubner, Hans

            Roether, Hans Marx, Hans Fidelmann.

                             OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 45

 

Ab 1605    Georgenberg Georg Christoph von Wirsberg Erbauer

-Begann Georg Christoph mit der Verwirklichung seines Lieblingsprojektes,

 nämlich dem Bau des Meierhofes und Schlosses Georgenberg.

 

-Mit Strenge und Härte trieb er die Arbeiten voran: Seine Untertanen mussten

 für den Aufbau ein Mehr an Scharwerk leisten, denn der Wald musste ja ge-

 rodet werden, der Boden entsteint, gepflügt und geeggt werden und Äcker

 und Wiesenflächen für den neuen Herrenhof gerichtet werden.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89

 

-Ab 1605 begann der Waldthurner Herrschaftsinhaber Georg Christoph von

 Wirsberg mit der Verwirklichung seines Lieblingsprojektes, nämlich dem

 Bau eines Schlösschens und eines Meierhofes „auf dem Georgenberg“,

 die 1612 fertiggestellt waren.

 

-Dieser befand sich im Gebiet des heutigen Schweizerhofes.

                                        Oberpfälzer Heimat, Band 54, 2010, Seite 191 - 200

 

08.12.1605   Georg Christoph von Wirsberg, Beschwerde

-Die Belastung der Untergebenen war so groß, dass sie sich in ihrer Ver-

 zweiflung an den Fürsten Christian von Anhalt, Stadthalter der oberen Chur-

 fürstlichen Pfalz, wandten, um Abhilfe zu schaffen.

 

-Dieser schickte eine Kommission nach Waldthurn, die an den beiden folgen-

 den Tagen die Leute nach ihren Steuern und Lasten befragte.

                                          Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

                             OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 46

 

31.12.1605   Georg Christoph von Wirsberg, Kommisionsbericht

-Und haben sich die armen Leut in besagter Herrschaft Waldthurn bei der

 Anlage (des Meierhofes und Schlosses), welchergestalt sie mit der Schar-

 werk allzu sehr beschwert werden und dahero ihre Höf und Güter der Ge-

 bühr und Notdurft nach nit bestellen und bebauen können, hart beklagt.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89


-Auszug aus Bericht der Kommision:

-Brünst: Hans Fiedlmanns Gütlein liegt gar öd, Hans Roether ist entlaufen

        und sein Gütlein öd liegen lassen, Hans Marx ist auch entlaufen,

        Hans Sölb hat ein ödes Gütl und sammelt mit seinem blinden

        Weib Almosen.

                             OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 47

 

1609       Verabschiedung Rudolfs Majestätsbrief Religionsfreiheit 

-Erst im Jahre 1609 gelang es den böhmischen Ständen, dem Kaiser

 Rudolf II. in seinem Majestätsbrief die schriftliche Bestätigung dieser

 Böhmischen Konfession.

 

-Dieser fromme Katholitiker und eigenbrötlerische Herrscher legalisierte auf

 solche Weise (im Widerspruch zu seiner eigenen Überzeugung) eine der-

 artig umfangreiche Religionsfreiheit, die in dem damaligen Europa nicht

 ihres Gleichen fand.

        Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 29; (RH 2012)

 

1609       Kirche Sankt Christoph wurde erbaut

-1609 war die Kirche von Georg Christoph von Wirsberg, der evangelisch

 war, erbaut worden.

 

-Er setzte auch nach Lennesrieth, Waldthurn und St. Christoph jeweils einen  

 evangelischen Prädicanten, also einen Prediger ein.

 

-Sankt Christoph wurde aber nicht zu einer eigenen Pfarrei erhoben, sondern

 verblieb bei Lennesrieth.                                                                               

                                                          (Kirchenführer 2009, Seite 41)

                                             (OWV-Chronik, 1981, Pfarrchronik, Seite 06)

 

1609   Neukirchen Pfarrhof Schule Friedhof

              Georg Christoph von Wirsberg 

 -Jedenfalls war die Kirche St. Christoph in Georgenberg (auf dem Berg)

  fertig, benannt nach dem zweiten Namenspatron, neben einem Pfarrhof,

  Schulhaus, Friedhof und anderen Häusern. 

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

 

29.10.1612   Georgenberg Meierhof und Schloss fertig

-Hier nennt er sich in einer Urkunde: Ich Georg Christoph von Wirsberg auf

 Waldthurn und Schellenberg, Georgenberg und Ahornsburg.

 

-Und in einem Brief vom 03. September nennt er seinen Lieblingsaufenthalt,

 „Der Georgenberg, so ich vom neuem erbauet“.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

 

1615      Steueranlage von 1630 Zustand um 1615, 3 Mühlen

-Oedenmühle (Neuenhammer): Ein Hammer so ebenfalls oedt und eingang,

              auch in der Anlag von 1615 nit belegt worden, dahero diß

              orths auch nit zu besteuern gewest.

-Unterer Feustelbach (Faislbach): Ein Hammer so ebenfalls öd und eingang.

-Obern Feustelbach (Faislbach) (jetzt Georgenberg): Ein Hammer so öd und

 Eingang.

-Während früher nur von einem Hammer, nämlich dem vom Unterm

 Feustelbach uff dem Hammer die Rede war, hören wir nun von 2

 Faislbacher Hämmern.

 

-Beide waren aber schon vor 1615 nicht mehr in Betrieb.

 

-In einer Genehmigungsurkunde zur Erbauung der Waffenschmiede heißt

 es: Von einem schon vorhandenen Wassergraben, der auf den 3 Klafter

     hohen Rangen oberhalb des Wirtshauses führt, in dem das Wasser

     des Drachselbaches zur neu errichtenden Schmiede geleitet werden

     könnte.

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 47

 

1616/1617  Georg Christoph von Wirsberg, Untertanen rebellierten

-Vor allen aber hatten die Untertanen unter den Launen des Sohnes Ulrich,

 „Junker“ genannt, zu leiden, der mit seinen Saufkumpanen die Leute drang-

 salierte, ihnen z.B. die Fenster einwarf, die Wägen zerschlug oder das Vieh

 auf der Weide versprengte.

 

-Der Widerstand wuchs, sodann kam es zu einem offenen Aufstand.

 

-Die Untertanen rebellierten gegen ihn und versagten ihm Abgaben und

 Dienste.

 

-Er wurde zwar mit Strafen belegt, aber trotzdem machte er so weiter.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

 

1616-1619    Rebellion, Aufstand wegen tyrannisierter Scharwerk

-In den Jahren 1616-1619 kam es durch die Untertanen zur offenen Rebellion.


-Die 5 Ortschaften: Waldkirch, Bernrieth, Rehberg, Harpersried (Dimpfl) und

 Brünst, die „Rebellendörfer“ genannt, mit 73 Beschwerdeführern leisteten

 diese erbitterten Widerstand.

 

-Auszüge über Klage- und Beschwerdeschriften aus unserem Einzugsbereich:

 

-Die 5 Dörfer berichten 1616: “hat sich unser Junker unterstanden, ver-

 wichenen Sonntag den 22. September uns nach Georgenberg zu fordern,

 wir wussten nicht zu was, hat er angefangen uns zu drohen die Häuser

 mit Weib und Kind abzubrennen, bitten um Gottes Barmherzigkeit willen

 diesem Unheil vorzukommen.“

 

-Viele wurden dann an die Kette gelegt und in den Stock gesetzt oder aber

 nach Georgenberg zur eisernen Marter in den Geißbock überführt und

 dann wieder in den Stock gesetzt und einen ganzen Tag in großer Kälte

 und Frost liegen gelassen.

 

-Aus Harpersriedt (Dimpf) wird berichtet: Bei Stefan Schmidt zu Harpersriedt

 die Wirsberger zu nächtlicher Weil eingefallen und obwohl er ein alter ver-

 lebter Mann, sich in aller Geduld gefänglich gegeben, so haben bemelte

 Wirsberger es nicht bleiben lassen, sondern die Schlafkammer, darinnen

  seine Töchter gelegen dermaßen erschreckt worden, und haben sie von

 dem alten Mann einen Handstreich genommen, das er sich zur Schar-

 werk einstellen wolle.

 

-Klage des Wolf Weidner von Waldkirch: ..“Wie Wirsberg entgegen fürstlichen

 Befehl gegen uns arme Leut verfahren tut, in dem er meinen einzigen Sohn

 nunmehr fast die 14 Tag in harten Gefängnis gequält und gepainigt, da-

 selbst auch über vielfältiges demütiges Bitten nicht entlassen will, den ich

 selbst zu meiner täglichen Arbeit begehrter Scharwerk halber benötige und

 deswegen alda zu diesem nicht gewillt, deswegen große und üble Trak-

 tierung, dass er bis uffs Blut in der Futterschwinge mit Ruten gesteupt und

 jämmerlich zerpeitscht worden, daher bei so beschaffenen Dingen weder

 ich noch meine Nachbarn und mehr erhalten und unsere Velder, Hab und

 Güter um willen nicht bestellen mögen und daselbst gänzlich und gar zu

 verlassen und mit leeren Händen in das bittere Elend zu wandern hierdurch

 gedrungen werden.“

 

-Die Beschwerdeführer hatten es schwer, sowohl bei der Lehensherrschaft

 Böhmen als auch bei der Kurpfalz Gehör zu finden.

 

-Georg Christoph von Wirsberg, sein Sohn Hans Ulrich und ihre Familienan-

 gehörigen wurden mit einem kaiserlichen Schutzbrief SALVA GUARDIA

 von Kaiser Matthias 1616 unter „Schutz und Schirm des Hl. Röm. Reiches

 gestellt.

 

-Auf die zahlreichen Eingaben, Klag- und Beschwerdeschreiben der Unter-

 tanen folgten unendlich lange Berichte von Wirsberg, dieser verstand es,

 sich zu rechtfertigen und stete hinauszureden.

           Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 70-72

 

1618  Eisenhammer Bestand in Ödenmühl (Neuenhammer)

                          Pressglas-Korrespondenz, Josef Franz Dirscherl (1938), Seite 38

 

1618       Revolution der protestantischen Stände in Prag

                             Winterkönig Friedrich V.

-1618 erfolgte die Revolution der protestantisch gesinnten Stände in Prag

 und die Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König von Böhmen.

 

-Da dieser sich nur einen Winter dort halten konnte, ging er als "Winterkönig"

 in die Geschichte ein.            

                                Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 129; (RH 2012)

 

23.05.1618    Zweite Prager Fenstersturz

              Anfang des Dreißigjährigen Krieges

-23.05.1618 der "Zweite Prager Fenstersturz".

 

-Dieser Ständeaufstand gegen die kaiserlichen Statthalter, der bald zum

 Aufstand gegen Habsburg selber wird, gilt als Anfang des Dreißigjährigen

 Krieges.

 

-Hatte man nach dem Fenstersturz den Erzbischof sofort verbannt, die

 Jesuiten vertrieben, einer langen Reihe Katholiken ihre Güter eingezogen,

 den Prager Dom zu einem kalvinischen Bethause umgewandelt.

                        Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 19 ; (RH 2012)

 

23.05.1618   Der Prager Fenstersturz und der Anfang des

                               Dreißigjährigen Krieges

-Nach der Verabschiedung vom Rudolfs Majestätsbrief hatte sich die Lage

 in Böhmen keinesfalls beruhigt, weil die kampflustige katholische Partei

 diese Tat als ihre Niederlage betrachtete.

 

-Der Majestätsbrief verminderte nämlich die Hoffnungen auf den Aufbau eines

 zentral regierten mitteleuropäischen Staatskomplexes, der aus den Ländern

 der Böhmischen Krone, aus den österreichischen Ländern und aus Ungarn

 (dessen Großteil) jedoch damals noch immer von den osmanischen Türken

 kontrolliert wurde) bestehen sollte.

 

-Die Spannung zwischen den evangelischen und den katholischen Ständen

 wurde am 23.05.1618 ins Äußerste getrieben, als eine Gruppe von Ange-

 hörigen der ständischen Opposition, die mit der Politik der böhmischen

 Staathalter (den König vertretenden hohen Würdeträgern) nicht zufrieden

 war, in die Prager Burg eindrang, und die zwei Exponenten der prohabs-

 burgischen Partei (die Grafen Vilem Slavata und Jaroslav Martinic) vom

 Fenster herabstürzte.

 

-Der Konflikt zwischen den böhmischen nichtkatholischen Ständen und den  

 Habsburgern flammte mit voller Kraft auf, und er wuchs mit Hinsicht auf die

 Verbindung und Durchdringung von Machtinteressen der Evangeliker und

 Katholiker in Europa in den langfristigen europaweiten Zusammenstoß über,

 der "der Dreißigjährige Krieg" (1618 - 1648) genannt wird.

          Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 29; (RH 2012)

 

-Leonhard Colonna Freiherr von Fels auf Engelhaus und Buchau war schon

 auf dem Landtage im Jahre 1617 gegen die Annahme und Proklamierung

 des Erzherzogs Ferdinand als König von Böhmen, wodurch er sich dessen

 Ungnade zuzog.

 

-Im Jahre 1618 gehörte er zu den Häuptern der Rebellion.

 

-Er wurde von den Aufständischen zum Generalmarschall des ständischen

 Heeres erwählt, verrichtete am 16.06.1618 die Botschaft bei dem sächsischen

 Kurfürsten, so dass dieser seine besondere Hilfe den Ständen verbürgte.

                        Abschrift: Köferl-Werk, Bezirk Tachau, 1895, Seite 241; (RH 2012)

 

-Der Fenstersturz geschah als Fanal während des Böhmischen Ständeauf-

 standes.

 

-Die überwiegenden protestantischen Stände warfen ihren katholischen Landes-

 herrn, Kaiser Matthias und dem 1617 zum Nachfolger gewählten böhmischen

 König Ferdinand von Steiermark (nach 1619 auch Kaiser) vor, die von Kaiser

 Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der

 Protestanten zu verletzen.

                                        Wikipedia – Zweiter Prager Fernstersturz, 2016

 

-Freiherr von Völs, wegen seiner aktiven Teilnahme am Prager Fenstersturz

 am 23.05.1618 wurden 1621 alle seine Güter eingezogen, er selbst war

 schon 1620 an den Folgen einer Kriegsverletzung, die er sich in der

 Schlacht bei Sinzendorf am 13.04.1620 zugezogen hatte, gestorben.

                                          Oberpfälzer Heimat, Band 57, 2013, Seite 207 - 216

 

03.09.1618  Georgenberg Georg Christoph von Wirsberg

-In einem Brief nennt sich Georg Christoph seinen neuerbauten Herrenhof

 mit Namen: „Der Georgenberg, so ich von neuem erbaut begriffen“

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 53

 

Um 1620      Eisenhämmer, Ende, Dreißigjährige Krieg

-In rascher Folge gingen die Hämmer ein, verbrannten, verödeten.

                                             Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 - 25

 

Um 1620      Gehenhammer Hammer zu Gern 30-jähriger Krieg

-Unterbrochen durch die Kriegswirren zu Beginn des 30-jährigen Krieges-

 Mansfeldische und Tillysche Soldaten beraubten und brandschätzten

 um 1620 von Waidhaus her unsere Gegend – setzte sich die Siedlungs-

 arbeit fort.

                                                                150 Jahre Mühle Gh, Seite 2,  

 

1620         Schlacht am weißen Bergl, kath. Liga sowie Tilly,

                  Ende der protestantischen Stände

-Der katholische Kaiseranwärter, Ferdinand von Österreich, übertrug die

 Leitung des Ligaheeres (kath. Reichsstände) dem bayerischen Herzog

 Max, der zur Entscheidungsschlacht nach Böhmen hinein vorstieß:

 

-Die Schlacht am Weißen Berg bei Prag 1620 machte aus Friedrich einen

 Besitz und rechtlosen Flüchtling.

 

-Der stärkste Feldherr auf der Unionseite (protestantische Reichsstände),

 der Graf von Mansfeld, wich nach Westen zurück, wurde verfolgt und

 fiel 1622.

 

-Maximilian, der beauftragt war, die Reichsacht an dem Pfälzer zu vollziehen,

 fiel in die Oberpfalz ein:

 

-Die Bevölkerung musste sich dem Sieger und den sofort einsetzenden

 Katholisierungsbestrebungen beugen.   

                                  Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 129; (RH 2012)  

 

1620        Schlacht, weißen Bergl, Mansfeld kämpfte für                          

                  Friedrich V., setzte auch 3000 Schotten ein

-Bei der Schlacht am Weißen Berg bei Prag im November 1620 waren nach-

 weislich 3000 schottische Kämpfer unter der Führung des Obristen Sir

 Andrew Grey dabei.

 

-Die Schotten waren bekannt für ihre bedingungslose Treue und ihren auf-

 opfernden Kampfgeist.

 

-Trotz der Kälte im November 1620 trugen sie ihre typischen Schottenröcke.

 

-Die Bewaffnung reichte von schottischen Langschwertern, Pfeil und Bogen

 bis hin zu den damals modernen Waffen, den Musketen.

 

-Meist waren die schottischen Söldner aufgrund der Sprachbarriere gegen-

 über den anderen Soldaten isoliert.            

                                             Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)

 

1620              Nach der Schlacht am Weißen Berg

-Der Dreißigjährige Krieg brachte über diese Gegend unvorstellbares Leid.

-Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 verschanzte sich der Feldherr

 Mansfeld in zusammenhängenden Linien vom Fahrenberg bis Waidhaus.

 

-Er sperrte das Zochbachtal.

 

-Von seinem Lager am Rehperch (in der Ortschaft Dimpfl heißt ein Grundstück

 Mansfeldacker) verheerte und plünderte sein Gesindel die ganze Umgebung.

 

-Viele Dörfer wurden öd (oed).

 

-Außerordentliche Schädigungen brachten die Jahre 1623, 1625, 1626

 und 1631.

                                        125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6

                           OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 54

 

08.11.1620    Schlacht am weißen Bergl, kath. Liga sowie

                     Tilly  Ende der protestantischen Stände

-Als Winterkönig, Friedrich V., ist er in die Geschichte eingegangen.

 

-Sein Königtum und die Macht der protestantischen Stände Böhmens endeten

 mit dem Siege in der Schlacht am weißen Bergl, den dort die Kaiserlichen

 unter den Grafen Buquoy und die katholische Liga unter Maximilian von

 Bayern und Tilly erfochten.

 

-Es war am 08.11.1620, da sich vor den Toren Prags dieses denkwürdige Er-

 eignis der böhmischen Geschichte innerhalb von ein bis zwei Stunden voll-

 zogen hat.

 

-Ferdinand II. geht nun schrittweise gegen seine Widersacher in Böhmen vor.

 

-Es war naheliegend, dass es jetzt nach dem Siege umgekehrt geschah.

                        Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 19 ; (RH 2012)

 

-Mit der Schlacht am Weißen Berg vor Prag verlor Friedrich; den man später

 den Winterkönig nannte, die Krone und sein Land. Als geächteter flüchtete

 er in die Niederlande.

 

-Kaiserliche und bayerische Truppen besetzten die Hauptstadt Prag.

 

-Damit war Böhmen für die Partei der Liga (katholisch) zurückgewonnen.

 

-Aber noch immer waren westliche böhmische Städte in der Hand Mansfelds

 (evangelisch).

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26

 

-Die Schlacht am Weißen Berg war eines der ersten großen Gefechte im

 Dreißigjährigen Krieg.

 

-Wie in der gesamten Zeit zwischen 1618 und 1648 ging es einerseits um

 die Konfession (Katholiken gegen Protestanten) andererseits um Macht

 und Territorien.

 

-Am weißen Berg, direkt vor Prag, standen am 08.11.1920 auf katholischer

 Seite die kaiserlichen Truppen (Kaiser zu der Zeit: der Habsburger

 Ferdinand II. in Wien), angeführt unter anderem Graf Tilly und Maximilian I.

 von Bayern (39 000 Mann).

 

-Auf protestantischer Seite 13000 Böhmen unter ihrem gerade zuvor ge-

 wählten König Friedrich dem V., durch den Söldnerführer Graf Mansfeld.

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 54

 

08.11.1620   Die Schlacht auf dem Weißen Berge                      

                  Rekatholisierungsprozeß folgte

-Sie hatten zwar den Kampf erfolgreich eröffnet und kürten für den böhmischen

 Königsthron den Reichsfürsten Friedrich von der Pfalz, den Schwiegersohn

 des englischen Königs, aber das war auch alles.

 

-Bald veränderten sich die Verhältnisse zu ihrer Ungunst.

 

-Das aus Söldnern verschiedenster Herkunft bestehende ständische Heer

 erlitt eine Niederlage in der nicht allzu großen Schlacht auf dem Weißen

 Berge am 08.11.1620, und seine Oberbefehlshaber versuchten nicht ein-

 mal, die Stadt zu verteidigen.

 

-Friedrich von der Pfalz flüchtete aus dem Lande, und die Habsburger

 triumphierten.

 

-Den bigotten Ferdinand II. hinderte weiterhin gar nichts mehr daran, die

 Aufständischen zu bestrafen, und das Programm des Aufbaus einer von

 dem Herrscher und seinen nächsten Anhängern regierten absolutistischen

 Monarchie in Angriff zu nehmen.

 

-Die ersten Schritte Ferdinands gaben deutlich zu erkennen, dass das Modell

 des Ständestaates endgültig zusammengestürzt war.

 

-Diejenigen Anführer des Ständeaufstandes, die das Land nicht verlassen

 hatten, wurden verhaftet, und 27 von ihnen wurden am 21.06.1621 auf

 dem Prager Altstädter Ring exemplar hingerichtet.

 

-Allen anderen Aufständischen wurden ihre Güter in Böhmen, Mähren und

 Schlesien konfisziert.

 

-Fast gleichzeitig damit begann der systematische Rekatholisierungsprozeß,

 der durch die Verabschiedung der neuen Verfassung - der Verneuerten

 Landesordnung - zum Höhepunkt gebracht wurde.

      Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 30-31; (RH 2012)

 

1621   Waidhaus, Feldlager, Graf Mansfeld, gegen Tilly

-Im Sommer 1621 rückte der unscheinbare Ort Waidhaus, im Pass nach

 Böhmen gelegen, in den Brennpunkt der europäischen Geschichte.

 

-Der Söldnerführer Graf Mansfeld (protestantischer Art) stellte hier ein starkes

 Heer auf, um in Böhmen einzurücken, während von Böhmen her Tilly (die

 Liga, katholischer Art) heranzog, um Mansfeld abzuwehren.

 

-Es kam zu einem wochenlangen erbitterten Ringen.

                                        Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26 

 

16.04.1621     Georg Christoph von Wirsberg,

                       sucht Sicherheit in Weiden

-Zu Beginn des 30jährigen Krieges – nach der Schlacht am Weißen Berg –

 lagerten Truppenteile Mansfeld auch in der Herrschaft Waldthurn; eine

 Einheit lag in Rehberg (oder auch Dimpf – hier gibt es einen Flurnamen

„Mansfelder“.

 

-Täglich wurden Versorgungstrupps ausgeschickt, um Proviant beizubringen,

 damit nahm diese Soldateska alles mit, was nicht niet- und nagelfest war.

 

-Christophs Brief an den Fürsten: Um Stundung von 600 Gulden Kriegssteuer,

 die er zur Verteidigung aufbringen sollte.

 

-Er beklagte sich auch: „Dass ich von dem mansfeldischen Kriegsvolk, welcher

 Freund sein soll sowohl als dem Feind dermaßen heimgesucht worden, dass

 ich aus Mangel an Vieh und Getreide, auch Besatzung in den Meiereien und

 anderes mehr, so mir alles von des Rittmeisters Schamyrings Reiterei von

 meinem Güth Waldthurn weggenommen, füsiliert, alles im Schloss zerhaut

 und zertrümmert worden.

                                         Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

 

26.05.1621   Sammlung der Mansfelder Truppen um Pleystein

-An diesem Tag trafen die Mansfelder Truppen im Amt Pleystein ein.

 

-Das Löwensteinische Regiment bezog Quartier in Spielberg, Woppenrieth,

 Ottenrieth und Goldbrunn, vier holländische Kompanien kamen nach

 Waldthurn, des Herzogs zu Weimar Leibkompanie nach Lennesrieth, Graf

 Mansfeld Leibkompaniereiter nach Albersrieth. 

                                       Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26 

 

16.07.1621   Schlacht am Grenzbach, Dreißigjähriger Krieg

                                  Gedenkstein erinnert

-Schlacht am Grenzbach vom 16. Juli 1621 erinnert.

 

-Mit dem Eintreffen der Weimarischen Truppen Ende Juni 1621 dürfte die

 höchste Belegungszahl im Lager mit 23 000 Kämpfern erreicht worden sein.

 

-Wegen dieser Truppenansammlung an der Grenze und der Bedrohung der

 Pilsener Straße verlegte Johann Tserklaes Graf von Tilly, Feldmarschall der

 katholischen Liga, sein Hauptquartier von Tachau nach Haid, und Anfang

 Juli schließlich nach Roßhaupt, rund fünf Kilometer nordöstlich des Mans-

 feldischen Feldlagers.

 

-In der Nacht zum 16. Juli ließ Tilly ein Beobachtungslager an der Grenze

 errichten und verlegte dorthin den größten Teil seiner Streitmacht.

 

-Im Gegensatz zum Mansfeldischen Lager, das fast ganz in der Ebene lag,

 verschanzten sich Tillys Truppen im bewaldeten Gelände, dessen westliche

 Begrenzung der Mitterberg (565 m) und die Höhe östlich des Ströbl waren.

 

-Der Vorteil dieser Stellungen war, dass von dort aus das ganze feindliche

 Lager eingesehen werden konnte und für den Artilleriebeschuss offen dalag.

 

-Im Morgengrauen des 16. Juli 1621 gingen die Truppen in Bereitstellung am

 Dürrenschlag.

 

-Es waren zwölf Kompanien zu Pferd und 50 Fähnlein, zusammen 13 000

 Streitbare, die um 8 Uhr morgen zum Gegenangriff übergingen, nachdem

 Mansfeld am 14. Juli bei einem Blitzangriff 500 Mann getötet und 100

 Gefangene genommen hatten.

 

-Der rechte Flügel und der Mittelzug überschritten den Rehlingbach.

 

-Es bedurfte großer Anstrengung, das sumpfige Gelände und die zusätz-

 lichen Sperren zu überwinden.

 

-Als sich die vorderste Linie auf Kanonenschussweite genähert hatte, wählte

 Tilly aus den verschiedenen Regimentern eine Anzahl Musketiere, die er

 auf ein vorgeschobenes Blockhaus ansetzte, das die schweren Geschütze

 des Gegners barg.

 

-Mansfeld war aber zu sehr auf den Angriff vorbereitet:

 

-Mit 30 Cornet-Reitern und 50 Fahnen Fußvolk kam er den Bayerischen

 entgegen.

 

-Es entwickelte sich ein heftiger Kampf.

 

-Nach anfänglichen Kleinkämpfen konnte Mansfeld seine Leute zum Gegen-

 stoß komplett ordnen.

 

-Er selbst führte die Angriffsgruppe, während eine Abteilung in den Wald aus-

 schwärmte, um die bedrohte Flanke von den Musketieren Tillys "zu säubern".

 

-Über Tote und Verwundete hinweg stürmte er in das heftige Feuer, und bald

 entwickelte sich ein erbitterter Einzelkampf.

 

-Mansfeld engliches Regiment hatte in kurzer Zeit 40 Tote.

 

-Zwei Pferde wurden unter Mansfeld zusammengeschossen; er selbst blieb

 unverletzt.

 

-So wogte der Kampf elf lang Stunden zwischen dem Feldlager und dem

 Grenzbach.

 

-Abends um sieben Uhr nahm Tilly seine Truppen über den Rehlingbach

 zurück.

 

-Nach der amtlichen Liste verloren die Truppen Tillys 370 Mann.

 

-Sie hatten einen außergewöhnlich hohen Verbrauch von 94 000 Gewehr-

 patronen.

 

-Von Mansfeldischer Seite wurde ein Verlust von 300 Mann zugegeben.

 

-200 wurden verwundet und mussten auf Wagen nach Amberg und Neu-

 markt zur Behandlung gebracht werden.

                                            Abschrift: Der Neue Tag, 27.05.1998; (RH 2012)

 

17.07.1621   Waffenstillstand, Mansfeld ersucht Verhandlungen

-Ersuchte Mansfeld um Verhandlungen.

                                        Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26 

 

19.08.1621  Georg Christoph von Wirsberg Abzug Mansfelder

                  Böhmisch-Waldheim und Georgenberg abgebrannt

-Georg Christopf beklagt hier: „So haben aber dadurch Eure Fürstliche

 Gnaden meinen jetzig widerwärtig elend und erbärmlichen Zustand ver-

 standen, wie dass ich nicht allein von Haus, Hof und meinen Gütern, welche

 mir aufs äußerst füsiliert, verderbt, verwüstet, vertrieben, ja Waldheim und

 Georgenberg ganz und gar abgebrannt und in Aschen gelegt, das Vieh weg-

 getrieben, die Teich und Weiher abgefischt, das vorhandene Getreid und

 Futterung weggenommen.

                                          Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 58

 

21.09.1621   Abzug des Mansfeldischen Heeres

-Der Abzug des Mansfeldischen Heeres war bereits am 21. Serptermber 1621

 vollzogen.

 

-An diesem Tag besetzte Tilly das Feldleger bei Waidhaus.

                                       Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 – 26

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 60

 

-Dieser Stellungskrieg dauerte vom 12. Juli bis 21. September 1621   

                                             Oberpfälzer Heimat, Band 30, 1986, Seite 107

 

Nach 1621          Nach verlorener Schlacht, weißen Berg,

                    Protestantische Union, Mansfeld, bei Waidhaus

-Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg bei Prag im Jahre 1620 sowie

 der Erfolglosen Verteidigung Pilsens 1621 zog der Heerführer der Protes-

 tantischen Union, Graf Ernst von Mansfeld, mit seiner rund 20 000 Mann

 starken "königlich böhmischen Kriegsarmada" nach Waidhaus, um sich

 dort an der Grenze zu verschanzen.

 

-Mansfeld kämpfte für Friedrich V., den "Winterkönig" von Böhmen sowie

 Kurfürst der Oberen und Unteren Pfalz.

 

-Aber wie kam die sofortige Verbindung zu den Schotten zustande?

 

-Friedrich der V. wurde 1613 mit der Tochter des englischen Königs Jakob I.,

 Elisabeth Stuart, vermählt.

 

-Der englische König war nun also sein Schwiegervater.

 

-Als sich nun Friedrich V. im Krieg befand, sandte ihm der englische König

 schottische Söldner zur Unterstützung.

 

-So waren bei den Mansfeldischen Truppen auch Franzosen und Holländer

 dabei.

 

-Die Schotten selbst tauchten in vielen weiteren Schlachten des Dreißig-

 jährigen Krieges mit auf.

 

-Egal ob in Verbindung mit dänischen oder schwedischen Truppen: Sie

 waren gefragte und abgehärtete Söldner.

                                             Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)

 

Nach 1621    Heerführer der kath. Liga, verfolgte Mansfeld,                       

                      verschanzte sich in Böhmen bei Roßhaupt

-Sein Gegenpart, Graf Johann Tserclaes von Tilly, Heerführer der kath. Liga,

 verfolgte ihn und verschanzte sich auf der gegenüberliegenden Seite der

 Grenze in Böhmen bei Roßhaupt.

 

-Tilly war im Auftrag Herzog Maximilians I. von Bayern sowie Kaiser

 Ferdinand II. unterwegs.

 

-Und Tilly hatte neben den Bayern auch Kroaten in seinem Heer.

                                             Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)

 

Ab 1621       Nach der Schlacht am "Weißen Berg" bei Prag,

             begann Gegenreformation in Oberpfalz wieder katholisch

-Ab 1621, nach der Schlacht am "Weißen Berg" bei Prag, begann in der

 Oberpfalz die Gegenreform.

 

-"Es war aber schwer, nach so langer Zeit und nach mehreren Religions-

 wechseln die Bevölkerung zum Katholizismus zurückzuführen", so nieder-

 geschrieben.

                                            Abschrift: Der Neue Tag,15.01.2007; (RH 2012)

 

Nach 1621   Plünderung durch Kriegsvolk, ob Freund oder Feind

-1621 hatte Georg Christoph das verwüstete Schloss und die geplünderten

 Mayerhöfe beklagt:

 

-„Dass ich von den Mansfeldischen Kriegsvolk, welches Freund sein soll,

 sowohl als der Feind, dermalen heimgesucht worden, dass ich aus Mangel

 an Vieh und Getreid auch Besatzung in den Mayereien und anders mehr,

 so mir alles von des Schaymrings Reiterei von meinen Gut Waldthurn weg-

 genommen, füsiliert, alles im Schloss zerhaut und zertrümmert worden ..“

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74

 

Nach 1621    Eisenhammer, Zottbachtal, nach dem Krieg

-Der 30-jährige Krieg brachte einen Rückschlag.

 

-In unserer Gegend war es besonders das Jahr 1621, in dem fast alle

 Hammerwerke ruiniert wurden.

 

-Graf Mansfeld als Befehlshaber der Uniongruppen ließ vor seinem Abzug

 aus der Oberpfalz im September 1621 alles vernichten, was mit der Eisen-

 erzeugung zu tun hatte.

 

-Viele der zerstörten Hammerwerke blieben als Ruinen liegen, aber auch

 die anderen, die unter großen Opfern wiederaufgerichtet wurden, ge-

 langten nicht mehr zu der wirtschaftlichen Bedeutung, die sie einmal

 hatten.

                                              Oberpfälzer Heimat, Band 33, 1989, Seite 147

 

1623    Hans Ulrich von Wirsberg beklagte Kriegsunwesen

-1623 beklagte sich Hans Ulrich von Wirsberg über das Unwesen des

 Mansfeldischen Kriegsvolkes, welches in der Herrschaft Waldthurn übel

 hauste.

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74

 

1627             Kreuzberg Pleystein Erz Quarz Leßlohe Erzabbau

-Im Jahr 1627 schreibt der Pfleger Georg Dietrich Altmann im Pleysteiner

 Salbuch im Zusammenhang mit einem Eisenerz-Abbauversuch bei

 Lestenlohe (Leßlohe bei Brünst).                                                                

                                          Oberpfälzer Heimat, Band 54, 2010, Seite 55 - 67

 

Bis 1628      Bis hierher waren die Untertanen lutherisch

-Als Lutheraner machte er gleich nach Übernahme der Herrschaft (1540)

 die Untertanen lutherisch, welche bis 1628 bei diesem Bekenntnis ver-

 blieben.

              Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 63

 

1628             Rückkehr zum katholischen Glauben

-Die Gegenreformation wurde auch in Waldthurn von Seite Churbayerns mit

 aller Strenge durchgeführt.

 

-Aus mehreren Schreiben des Amtes Treswitz geht hervor, dass die Wald-

 thurner bezüglich des Conversions- oder Emigrations Mandats, welches

 besagt, dass die Untertanen die katholische Religion annehmen, oder das

 Land zu verlassen hätten, sich nur widerstrebend und zögerlich verhalten

 haben.

 

-Hans Ulrich von Wirsberg rechtfertigte sich damit, dass bei der Erbhuldigung

 1628 in Amberg allen Landständen vorgehalten worden war, dass sie sich

 per Frist eines halben Jahres zur Kath. Religion bequemen, oder aus dem

 Land ziehen sollen und dass dies auch beim Waldthurner Ehhaftrecht be-

 kannt gemacht wurde.

 

-Am 10. November 1628 wurden von der Kurpfalz 130 Soldaten unter dem

 Kommando von Hauptmann Eitel Hans Truchsess von Höfingen nach

 Waldthurn verlegt und blieben 9 Wochen im Quartier.

 

-Sie mussten von den Untertanen verpflegt werden.

 

-Am 04. Dezember berichtete Pfarrer Wolfgang Aigenmann dem Amt Treswitz,

 dass sich die Waldthurner bereits alle zur Kath. Religion bekannt haben und

 er bittet um Abführung der Soldaten.

                Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74

 

27.04.1628   Oberpfalz, katholisch werden, oder auswandern

-Maximilian bestimmt am 27. April, dass alle Oberpfälzer bis 01. Oktober ent-

 weder katholisch werden, oder auswandern müssten.

 

-So wurde auch unsere Bevölkerung, die ja seit 1608 lutherisch war, wieder

 katholisch gemacht. 

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 60

 

1629     Alle Pfarreien wieder mit katholischen Priestern besetzt

-Die religiöse Situation in der Oberpfalz bis 1621 ist gekennzeichnet durch

 die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der lutherischen

 Lehre und den Reformierten.

 

-Seit 1629 sind alle Pfarreien in den Ämtern Treswitz und Tännesberg

 wieder mit katholischen Priestern besetzt.

                              Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 96

 

14.01.1629             Hans Ulrich von Wirsberg

                    Übertritt zum katholischen Glauben

-Hans Ulrich von Wirsberg konvertierte am 14.11.1629 zum Kath. Glauben.

               Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 73

 

10.04.1629    Salome und die beiden Töchter, Annahme

                                 des Kath. Glaubens

-Am 10.04.1629 hatte Salome mit ihren beiden Töchtern Anna Maria und

 Anna Katharina zum kath. Glauben konvertiert.

 

-Sie war auch Patronatsherrin der Pfarrei.

               Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74

 

26.06.1630   Georgenberg Steueranlagenbuch Ortsteile

-Aufm Wald zu Dimpfl (Hartmannsrieth),

-Faislbach (Feustlbach)

-Rehberg,

-Pinsenstock (Binsenstock) (Pimbsenstock),

-Brünst (Prünst),

-Waldkirch (Waldkirchen),

-Aufm Wald,

-Georgenberg (Obere Faistlbach Hammer),

-Neuenhammer (Oedenmühl Hammer),

-Faislbach, Untere Faistlbach Hammer.

 

-Die Bezeichnung „Aufm Wald“ ist nicht als Ortsname zu verstehen, es ist

 ein Sammelbegriff für alle noch namenslose Ortsteile und Weiler unserer

 Gemeinde.

 

-Diese Anwesen liegen also im ganzen Gemeindegebiet verstreut und reichen

-von Prollermühle,

-über Gehenhammer,

-Höfe in Faislbach,

-Brünst,

-bis Schwanhof,

-Waldheim

-und Neukirchen.

 

-Auffallend ist, dass von den insgesamt 84 aufgezählten Gütln, 34 öd liegen

 und verlassen sind – eine Auswirkung des Krieges, die besonders die Auf-

 zeichnung über Brünst betrifft, von den 8 hier aufgeführten Höfen, sind

 allein 7 als verödet beschrieben.

 

-Aufm Wald in Timpfl sind von 8 Höfen 2öd,

-in Hartmannsrieth von 4 Anwesen 2 öd,

-in Rehberg von 6 Anwesen 2 öd,

-der Binsenstock (Pinsenstock) ist öd,

-in Faislbach sind 3 von 4 Anwesen öd,

-Aufm Wald sind von 33 Gehöften 16 öd,

-in Waldkirch ist von 18 Höfen einer öd und zwar ist dies die Hartung-Mühle.

 

-Aufm Wald im Timpfl, Hannß Bartl Weickhler (Prollermühle)


-Weitere Güter für Timpfl: Leonhard Puff, Heinrich Krapf, Hans Krapf, Hans

 Hertl, Thomas Hager, Georg Weig öd, Adam Riedl öd.

 

-Güter für Hartmannsrieth: Leonhard Mayr, Alt Hanns Sollfrankh, Linhard

 Sollfrank, Oedenmühlhammer öd.

 

-Güter für Rehberg: Hans Striegl, Hannß Hartwig, Hanns Traikh öd, Petter

 Kolb, Hanns Sölb öd, Hannß Pörl.


-Pinsenstock: Hannß Friedl (Binsenstock)

 

-Güter für Faislbach: Lorenz Schmeidl, Hans Wüst öd, Hans Sölb öd,

 Hammer Feustelbach öd

 

-Güter für Brünst: Hanns Fiedlmann, Veitl Merl, Hans Hölgath öd, Heinrich

 Hölgath öd, Hans Roeder öd, Methes Sölb öd, Georg Hartwig öd, Mathes

 Pader öd.

 

-Aufm Wald: Georg Martha Wüst, Kühtränk, und Hans Marx, Friz Solfrankh

 (Gehenhammer)

 

-Weitere Güter aufm Wald: Ott Pündter, Nickl Völkl, Bartl Wüst, Nickl Sölb,

 Hans Hornmühle (Schafbruck), Hans Vockl, Balthasar Carl öd, Georg

 Wolfens wittib leer, Hans Sölb, Cunz Sölbens wittib, Georg Wendtner,

 Ein Gütl öd, Thomas Schmeid öd, Andre Schwegerl, Alt Sollfrankh, Bartl

 Dreikh öd, Hannß Dollost öd, Hannß Holfelder, Akl Wurm, Sebastian

 Huebner, Hans Jacob öd, Hans Wüst öd, Hans Völkl öd, Thoma Wurm,

 Erhard Hubner öd, Hans Schmeidl öd, Kaspar Frank, eine Mühl öd

 (Lösselmühle), Michl Traiokh öd, Leonhard Rab öd.

 

-Waldkirchen Waldkirch):

 Gilg Horn, eine Mahlmühle, Mathes Zrenner, Heinrich Weidlich, Nickl

 Lindtner, Mathes Zrenner, Hans Kolb, Cunradt Hartung (eingegangene

 Mühle), Hans Purzl, Georg Presls wittib (ein arm alt Weib) Hanns Zrenner,

 Heinz Schradt, Jobst Bernhard, Wolf Christoph von Brandt, Adam

 Frankhenberg, Wastl Stadlmann, Engelhardt Pernhardt, Jakob Pernhardt,

 Michl Schneidenbach.

 

-Die Zinsen und Steuern mussten gewöhnlich zweimal im Jahr entrichtet

 werden, und zwar an Michaeli und an Walburgi; dazu kam in diesem Fall

 die Sondersteuer (Kriegssteuer), die an Martini und Lichtmeß einzuzahlen

 war.

                            OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 61

 

1634       Der schwarze Tod, die Pest, Flucht nach Weiden

-So waren 1634 die Leute vom offenen Land nach Weiden geflüchtet, um

 hinter den Mauern Schutz zu suchen, als die Pest zu wüten anfing und

 binnen eines halben Jahres 1800 Menschenleben forderte.

                                   Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 130; (RH 2012)

 

09.02.1634  Schwedischer Krieg, Einnahme von Weiden

-Aus den Akten des Staatsarchives Amberg und des Marktarchives Waldthurn

 wird im nachfolgenden die zweite Kriegshälfte mit den schlimmen Ereignissen

 für unser Gebiet dargestellt.

 

-1634 am 9. Februar wurde Weiden von den Schweden eingenommen und

 am 13. Mai 1635 von den Kurbayerischen Truppen nach 4-tägiger Belage-

 rung wieder zurückerobert.

 

-Die bayerischen Truppen hausten nach der Einnahme von Weiden entsetzlich.

 

-Die Stadt war wieder befreit, der Freund aber nicht minder gefürchtet als der

 abgezogene Feind.

         Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 150-151

 

1666   Grenzbeschreibung Herrschaft Waldthurn Gesamt

-Hier ein Auszug in Bezug auf unsere jetzige Gemeinde Georgenberg:


-Die Landesobrigkeit, obere, niedere Gerichte: Der Inhaber der Herrschaft

 war also der uneingeschränkte Herrscher, er hatte das Recht obere und

 niedere Gerichte einzusetzen; Waldthurn selbst war ein Richteramt; der

 dortige Amtsrichter war sowohl oberste Instanz in Verwaltungssachen, als

 auch in der Rechtssprechung.

 

-Blutbann, Stock und Galgen: Herrschaft Waldthurn

 

-Halsgericht: Von der Landgrafschaft Leuchtenberg zu Lehen empfangen.

 

-Zoll, Mauth und Aufschlag, freies Geleit.

 

-Umgeld: Ferner hat die Fürstl. Herrschaft Waldthurn von allen Gebräu

         Biere, so bei allhiesigen Markt gebräut werden, das Umgeld

         der Churpfälzischen Bierordnung.

 

-Die Gasthäuser auf dem Land mussten ihre alkoholischen Getränke vom

 herrschaftlichen Keller zu Waldthurn beziehen, oder den entsprechenden

 Aufschlag zu zahlen.

 

-Zuwiderhandlungen wurden mit Strafgeld geahndet, wie wir vom Georgen-

 berger Wirt wissen, der unverzolltes Bier verkauft hatte.

 

-Steuer: Welche jährlich uf zwei Terminen eingenommen wurde.

 

-Besthaupt und Kaufrecht: Nach Absterben des Mannes jedesmal das beste

 Haupt.

 

-Das Kaufrecht gab der Herrschaft die Möglichkeit der Auswahl der Be-

 werber, unpassende, unbequeme Kaufwillige wurden nicht berücksichtigt,

 fleißige, gehorsame Untertanen wurden gefördert.

 

-Lehen: Die Herrschaft konnte also einzelne Höfe, auch ganze Dörfer einem

 anderen Herren zu Lehen geben, sei es besonderer Verdienst, oder gar

 zum Ausgleich irgendwelcher Schulden.

 

-Scharwerk: Sämtliche Untertanen im Wald seien beide Meierhof (Meyerhof)

 Georgenberg und Ödenmühl, wie kürzlich bei einem jeden gemeldt wird,

 in allen, was dazu vonnöten ist, mit Hand und Mehnet angemessen zu

 scharwerken schuldig, deswegen seien sie auf Waldzins frei und wird

 ihnen für das Essen und Brot jedem jährlichen zwei Napf Korn verreicht.

 

-Im übrigen seiend sie auch mit Hand und Mehnet zu scharwerken schuldig,

 wann die Herrschaft baut.

 

-Es hat auch gnädige Herrschaft bei allen diesen Untertanen im Wald den

 Feld und Brand Zehend an Getreid, Flax, Rüben und Kraut gleich zu

 Waldkirch.

 

-Nit weniger seiend die Gütl schuldig um gebührenden Lohn gleich Alters

 Herkommen das Lertschen Holz zum Hammer zu hauen, die Bäume aber

 zusamt und die Kohlen in die Hütten zu führen.

 

-Ebenso seien gemeldte Gütl schuldig um gebührlichen Lohn zu spinnen,

 so auch Höf, doch weniger als die Gütln.

 

-Ingleichen seiend sie namentlich schuldig zu jagen.

 

-Meierhof (Meyerhof) Georgenberg: Die Hälfte von den 185 Tagwerk war nicht

 angebaut.

 

-Ödenmühl (Neuenhammer): Dieser war ganz zu grund, wurde aber im Jahre

 1666 neu aufgebaut, also angefrischt, das Hammerwerk in Neuenhammer

 wurde wieder in Betrieb genommen, dabei ein großer Sinderhaufen, so zum

 Schmieden noch tauglich sein soll, nachdem es über 60 Jahre brachgelegen

 war.

 

-Mahl- und Schneidmühl: ferners befindt sich daselbsten ein Mahlmühl mit

 einem Gang, daran eine ganz neu gebaute Schneidmühl, so Gnädigster

 Herrschaft angehörig, und von der Mahlmühl jährlich zu einem Zins ver-

 reicht wird.

 

-Von der Schneidmühl muss der Beständer jährlich 300 Schnitt umsonst für

 die Herrschaft verrichten.

 

-Dieser Pächter hieß im Jahre 1666 Heinrich Adam Reger.

 

-Meierhof (Meyerhof) zur Oedtenmühl: ferner hat gnädige Herrschaft da-

 selbsten einen Meierhof mit einem Umschroth umbfangen, woinnen das

 Wohnhaus, Stadl und Stallung von Holz gebaut, mit Heu- und Habern-

 böden versehen, unterm Stall auch mit Holz überlegtes Rübenkellerl.

 

-Bewirtschaftung der Höfe: Von 95 Höfen waren 72 bewirtschaftet.

 

-Prollermühl: Bisher Hannß Weikhert, jetzt Thoma Schönberger.

-Dieser hat eine eigene Mahlmühl und Schneidmühl, muss für die

 Herrschaft 100 Schnitt um sonst tun.

 

-Weitere Güter für ufm Wald in Timpfl:

-Leonhard Puff, jetzt Hans Schreier,

-Jakob Hartwig, jetzt Wolf Mahrl,

-Georg Kohler, jetzt Hanß Wittmann,

-Hannß Kerndörfer, jetzt Andre Wüst,

-Hanns Völkl, jetzt Hanns Kerndörfer,

-Lorenz Kholler, jetzt Niklas Peigler,

-Heinrich Völkl, jetzt Adam Schmid,

-Georg Kohlschreiber, jetzt Hans Kimerling,

-Hans Hartwig, jetzt Georg Hartwig,

-Paulus Hartwig, jetzt Georg Hartwig.

 

-Güter für Hartmannsrieth:

-Erhard Sollfrank, jetzt Andre Hagen,

-Paulis Sölb, jetzt Mathes Kürner,

-Hans Hörmann Leinweber, jetzt Hans Gießl,

-Jörg Pömmerl ödes Guth,

-Bartl Frasens wittib, jetzt Hans Zeitler,

-Hans Karl.

 

-Güter für Reheberg (Rehberg):

-Hans Striegl, jetzt Paulus Striegl,

-Hans Hartwig, jetzt Kunrad Böhmb, jetzt Mathes Troidl,

-Peter Preyß, jetzt Christoph Fröhlich, jetzt Dobmeyer,

-Konrad Solfrank, jetzt Andre Löb, jetzt Sebastian Weiß,

-Peter Völkl, jetzt Paulus Völkl,

-Hans Götz wittib, jetzt Hans Lang,

-Hannß Vockelfing,

-Johann Leibl,

-Bartl Hartwig Schlosser.

 

-Faislbach, Hammerhaus, (Danzerschleif):

-Konrad Wüst, jetzt Andre Wüst, Wirt, Andre Wüst ist nun Eigentümer,

-Hat die Tafern, so vor dessen ein Hammerhaus gewest, neben dem Gütl

 

 Pinsenstock (Binsenstock) genannt, Bierausschank, Bier von Waldthurn.

 

-Weitere Namen für Faislbach:

-Andreas Schmeidl, jetzt Hans Gretsch,

-Lorenz Schmeidl,

-Bartl Solfrank, jetzt Lorenz Hartwig, hat des Blechmüllers und selben Gütl,

-Georg Pruz, jetzt Georg Völkl,

-Hans Völkls wittib, jetzt Heinrich Klier,

-Andreas Zizmann, jetzt Georg Schreier,

-Andreas Peimler Laufschneider, jetzt Hans Georg Völkl,

-Hans Renner, jetzt Hans Peter Reger,

-Lorenz Gruber öd.


-Güter für Brünst:

-Hannß Völkl,

-Hans Fiedlmann zu Hans Carl,

-Nikl Völkls wittib jetzt Georg Peimler,

-Hannß Sollfrank, jetzt Ulrich Solfrank,

-Michael Pergmann,

-Mathes Pader öd,

-Simon Völkl, jetzt Peter Weckhs,

-Christoph Traikh öd,

- Georg Wüst, jetzt Hans Wüst,

-Leonhard Gebhard, jetzt Lorenz Schmid,

-Georg Ertl, jetzt Georg Reber,

-Ulrich Solfrank, jetzt Georg Solfrank,

-Sebastian Hübner,

-Lorenz Hübner öd,

-Valtin Werner, jetzt Hans Ertl,

-Melchior Swindtler, jetzt Johann Ertl,

-Georg Völkl, jetzt Georg Zizmann,

-Wolf Söll, jetzt Thoma Söll,

-Ulrich Holfelder, jetzt Hans Wüst,

-Hans Wüsten Gütl öd,

-Kolbenguth öd,

-Hans Potter, jetzt Mathes Potter,

-Bartl Decken Guth öd,

-Andreas Zizmann Guth öd,

-Mathes Porzen Guth öd,

-Christoph Decken Guth öd,

-Paulus Holfelder, jetzt Hans Zierer

 

-Lößlmühl (Lösselmühle):

-Hannß Frank, jetzt Georg Üblacker, hat eine Mühle, die ehedem öde Mühle

 des Hans Frankh ist von dem neuen Besitzer Georg Üblacker also wieder

 aufgebaut und in Betrieb genommen worden, nachdem deren Äcker von

 dem Waldheimer Wirt benutzt worden waren.

 

-Kühetrenk (Kühtränk):

-Georg Wüst, jetzt Andre Wüst, hat Bauernguth. Siehe auch Gütl (öd) vom

 jungen Martin Wüst.

-Georgen Hartwigs Gütl, ist ebenfalls öd.

 

-Gernhammer (Gehenhammer):

-Stefan Frölich, jetzt Andre Kreitzer, daselbsten ist ein Hammer gestanden,

 so aber schon unerdenklich eingegangen.

 

-Krautwinkl: Ist 1604 von Georg Sölb erbaut worden, vielleicht der Vater

 jenes Georg Sölb, der ab 1640 das Anwesen auf dem Gehenhammer be-

 wirtschaftete:

-Georg Solfrank, Ist ein Gütl gewest, davon in Kriegsläufen die Leut darvon

 gekommen, das Gütl eingefallen und verwachsen.

 

-Güter für Waldkirch:

-Hannß Vicker, jetzt Hannß Pappenberger,

-Johannes Fröhlich, jetzt Wolf Mährl,

-Hans Hertl, jetzt Paulus Götz,

-Wolf Weikard besitzt es dermalen Hannß Wittmann,

-Hans Heinl, jetzt Christoph Fraß,

-Sebastian Bernhard, jetzt Urban Schober,

-Mathes Scharbauer, jetzt Sebastian Beyerl,

-Thomas Beyerl, jetzt Adam Mayer,

-Ulrich Schwanberger, jetzt Hanns Wittmann hats dermalen Hannß Griener,

-Georg Vitzthumb, jetzt Hans Träidl der ältere, 1712 Ulrich Steger,

-Michael Horn, jetzt Georg Pentner,

-Mathes Schwanberger, jetzt Jakob Zollitsch,

-Niklas Traidl, jetzt Hannß Weiß,

-Hannß Wantner, jetzt Lorenz Schönberger,

-Urban Pauer, jetzt Michael Kreitzer,

-Mathes Fraß,

-Sebastian Horn, jetzt Georg Völkl, hat eine Mühle, der Weiher ist derzeit öd.

-Der Dorfweiher zu Waldkirch.

 

-Dorf Schönthann: 1352 noch als Dorfstatt bezeichnet, dürfte bei den Hussiten-

 kriegen um 1428 untergegangen sein, und liegt seither öd und verlassen.

 

-Waldheimb (Waldheim):

-Seit 1666 gehört das Gut Waldheim den Fürsten von Lobkowitz.

                      OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 90-110


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                 Vergangenheits-Vorkommnisse

-Wenn man die damals vergangenen 300 Jahre, von 1352 bis 1666, zurück-

 verfolgt, sodann kann man zum Ergebnis kommen, dass unsere Vorfahren

 immer nur Arbeit und nochmals nur Arbeit kannten und noch dazu mit nur

 sehr wenig Essen, dass ihnen nach der überausgroßen abgeforderten Ernte.-

 abgabe durch die Herrschaft fast nichts für die eigene Ernährung übrigge-

 blieben ist.

 

         Kriegsauswirkungen von Feind und Freund

-Zu der vorgenannten ausbeutsamen Arbeitsauslastung kamen noch die beid-

 seitig, und dies von allen möglichen Kämpfertruppen, ausgetragen Kriegs-

 vorbereitungen und auch dann von deren Kriegsereignissen auf unserem

 Grenzgebiet.

 

   Warum soll und muss Gewesenes immer wieder geschehen!?

-Wer die Geschichte unserer Heimat versucht kennenzulernen, dieser wird

 zum Ergebnis kommen, dass kriegerische Auseinandersetzungen, in welcher

 Art auch immer, überhaupt keinen Sinn haben.

 

                 Immer dasselbe, diese Nachtwandler

-Es ist doch immer wieder dasselbe, so einzelne Großkopferte von Welt-

 mächten oder auch von kriegslüsternen Ländern zetteln unter einen un-

 wahren Grund einen Krieg an, lassen die Kleinstländer dann den Konflikt

 kriegerisch austragen und kurz vor Ende der Auseinandersetzungen,

 nehmen sie in aufgeteilter Form die Kolonieaufsicht in die Hand.


         Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 11.09.2019